Einem Team der Europäischen Südsternwarte La Silla in Chile ist jetzt eine eindrucksvolle Weitwinkelaufnahme der großen Gas- und Staubwolke Lupus 4 gelungen. Die Form der dunklen Struktur erinnert in etwa an eine Spinne.
Lupus 4 gehört zu einem ausgedehnten Komplex von Staubwolken und jungen heißen Sternen. Diese Scorpius-Centaurus-Assoziation erstreckt sich durch die Sternbilder Skorpion, Wolf, Winkelmaß und Zentaur.
Mit einer Entfernung von etwa 400 Lichtjahren liegt diese Region kosmisch gesehen gleich vor der Haustür. Sie gehört zu den bevorzugten Himmelsobjekten der Astronomen, wenn sie etwas darüber lernen wollen, wie Sterne entstehen und sich entwickeln.
In der Nachbarwolke Lupus 3 haben die Forscher bereits vierzig blutjunge Sterne nachgewiesen, die innerhalb der letzten drei Millionen Jahre dort entstanden sind.
In Lupus 4 haben sich bisher nur wenige Sterne gebildet, allerdings gibt es in der Wolke einen offenbar ziemlich dichten und besonders dunklen Kern. Dort dürften in den kalten Gas- und Staubmassen recht bald etliche Sterne zünden - in einigen Millionen Jahren wird die dunkle Spinne also verschwinden.
Uns in Mitteleuropa kann es allerdings egal sein, ob es im Wolf dunkle Bewölkung oder strahlende Sterne gibt: Diese Himmelsgegend ist von unseren Breiten aus nicht zu sehen.