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75 Jahre Parlamentarischer Rat
Gauck: „Der Staat, die Demokratie – das sind wir, die Bürger“

In Bonn haben Vertreter der deutschen Verfassungsorgane an die Eröffnung des Parlamentarischen Rats vor 75 Jahren und an die Anfänge des Grundgesetzes erinnert. Der frühere Bundespräsident Gauck rief bei dem Festakt dazu auf, sich an der Politik zu beteiligen: „Der Staat, die Demokratie – das sind wir.“

    Schwarzweiß-Aufnahme der konstituierenden Sitzung des Parlamentarischen Rates. Zu sehen sind u.a.: 1. Reihe v. li. Max Reimann (KPD), NRW-Innenminister Menzel, Carlo Schmid, Theodor Heuss.
    Der Parlamentarische Rat bei seiner konstituierenden Sitzung am 1. September 1948. (picture alliance/akg-images)
    Gauck sagte, man verdanke den 61 Frauen und Männern des Parlamentarischen Rates viel. Die Verfassung sei eine sichere Grundlage. Inwieweit sie aber im Sinne von Freiheit, Demokratie, Menschenrechten und Frieden genutzt werde, hänge von den Bürgern ab. Demokratie brauche Menschen, die den Staat nicht nur als Fürsorgeinstitution begriffen, sondern sich zum Mitgestalter machten.

    „Beste Demokratie, die wir in Deutschland jemals hatten“

    Bundeskanzler Scholz rief die Bürgerinnen und Bürger dazu auf, die deutsche Verfassung zu beschützen: „Diese beste Demokratie, die wir in Deutschland jemals hatten, ist die, die wir verteidigen müssen.“
    Bundestagspräsidentin Bas mahnte, freiheitliche Demokratie sei keine Selbstverständlichkeit. Parteien und Parlamente sollten neue Wege ausprobieren, um die Menschen miteinzubeziehen.
    Der Parlamentarische Rat war am 1. September 1948 erstmals in Bonn zusammengekommen, um das Grundgesetz auszuarbeiten. Es wurde schließlich im Mai 1949 in Bonn unterzeichnet. 61 Männer und 4 Frauen waren Mitglieder des Parlamentarischen Rates, allesamt Mitglieder der Landesparlamente.
    Diese Nachricht wurde am 02.09.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.