Rachmaninovs „Ganznächliche Vigil“

Abschied von Russland

Auf dem Bild ist ein Mann im Anzug zu sehen, der ein Konzert an einem Klavier gibt.
Sergei Rachmaninov war nicht nur Komponist, sondern auch ein begnadeter Pianist. © IMAGO / Heritage Images
Moderation: Olga Hochweis · 15.02.2023
Die "Ganznächtliche Vigil" ist ein musikalischer Festgottesdienst: geprägt von altrussischen Kirchengesängen und Kindheitserinnerungen Rachmaninovs. Die Komposition markiert das Ende einer Epoche und gilt als Meisterwerk der A-capella-Chorliteratur.
Für Rachmaninov war die geistliche Chormusik nur eine Episode. Aber es gelang ihm mit seinem op.37 ein besonderes Meisterwerk der A-capella-Chorliteratur. Inspiriert hatte ihn dazu im Jahr 1915 die Strömung der sogenannten „Neuen Ausrichtung“ in Moskau, die altrussische Kirchengesänge, genuine Folklore und die klassisch-europäische Kompositionskunst zu vereinen suchte. Die berührende Klangpracht der insgesamt 15 Gesänge rund um die Anbetung Gottes reicht von einstimmigen Passagen bis zu einem in elf Stimmgruppen aufgeteilten Chor.

Zeitgenössische Musik trifft auf traditionelle Klänge

Im Rahmen des mehrtägigen Festivals „Artist in Exile“ zum 150.Geburtstag von Sergej Rachmaninov trat der Lettische Rundfunkchor im Palais des Beaux Arts von Brüssel auf. Dem zentralen Werk des Abends vorangestellt waren zeitgenössische Kompositionen von Erik Esenvalds und Peteris Vasks.
Palais des Beaux Arts Brüssel, Mitschnitt Euroradio vom 04.02.2023

Erik Esenvalds, „A Drop in the ocean“

Peteris Vasks, „Musu Masu Vardi“

Sergej Rachmaninov, „Ganznächtliche Vigil“ op.37

Lettischer Rundfunkchor
Leitung: Sigvards Klava

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