Dienstag, 30. April 2024

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SOFIA zur Wartung in Hamburg
Der Sternwarten-Jumbo beim TÜV

Teleskope befinden sich in Sternwarten auf dem Boden, in Satelliten - und in einem Jumbojet. SOFIA, das Stratosphären-Observatorium für Infrarot-Astronomie, ist eine Boeing 747 SP, in die ein Spiegelteleskop mit 2,7 Metern Durchmesser eingebaut wurde.

Von Dirk Lorenzen | 26.11.2020
SOFIA mit geöffneter Teleskopklappe bei einem Testflug am Tage
SOFIA mit geöffneter Teleskopklappe bei einem Testflug am Tage (NASA / C.Thomas)
Während des Fluges in mehr als zwölf Kilometern Höhe öffnet sich auf der linken Heckseite eine Klappe. Dann hat das Teleskop freie Sicht in die Tiefen des Alls - ungetrübt vom Wasserdampf in den tieferen Atmosphärenschichten.
Derzeit blickt die fliegende Sternwarte allerdings nicht ins All, sondern wird selbst äußerst genau beobachtet. Bis zum Frühjahr befindet sich SOFIA bei Lufthansa Technik in Hamburg-Fuhlsbüttel. Die über 40 Jahre alte Maschine wird beim C-Check auf Herz und Nieren geprüft und generalüberholt.
SOFIA absolviert pro Jahr gut hundert wissenschaftliche Flüge, jeder bietet acht bis zehn Stunden Beobachtungszeit. Dabei geht es vor allem um die Entstehung von Sternen und Planeten, ferne Galaxien sowie Molekül- und Staubwolken im Universum.
Die meisten Flüge erfolgen von Südkalifornien aus, wo SOFIA auf einer NASA-Basis in Palmdale stationiert ist. Regelmäßig gibt es Exkursionen nach Neuseeland, um die Objekte am Südhimmel besser beobachten zu können.
SOFIA ist ein Gemeinschaftsprojekt der NASA und des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt, dessen Anteil 20 Prozent beträgt. Im März soll SOFIA technisch aufgemöbelt Hamburg verlassen - und fortfahren mit den hochfliegenden Beobachtungen von Staub und Sternen.