Kulturpolitik

"Absoluter Wahnsinn, was da passiert"

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picture-alliance / dpa / Lothar Beutler © Die leuchtenden Farben des wilden Weins machen die Fassade des "Künstlerhauses 188" in Halle (Saale) selbst zu einem, wenn auch vergänglichen, Kunstwerk.
Moritz Götze im Gespräch mit Vladimir Balzer · 27.11.2013
Damit eine Straßenbahnlinie mit Fördergeldern gebaut werden kann, will die Stadt Halle ein historischen Künstlerhaus abreißen. Jetzt machen sich Prominent für den Erhalt der denkmalgeschützten Schule stark. Der Maler Moritz Götze erklärt, warum.
Er habe die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass das Projekt noch gestoppt werde, sagt der Hallenser Maler Moritz Götze. Immerhin verginge ja noch einige Zeit, bis der Abriss des Künstlerhauses erfolgen soll. "Es ist absoluter Wahnsinn, dass so ein Projekt mit öffentlichen Geldern gefördert wird", betont er. In Halle werden mal eben ein Denkmal weggerissen, wo in anderen Städten ähnliche Gebäude mühsam wieder aufgebaut werden. Als Beispiel nennt er die Schinkel-Bauakademie in Berlin.
50 Prozent der historischen Bausubstanz "weggerissen"
Er kritisiert den laxen Umgang mit der architektonischen Struktur in Halle. Die Stadt wurde im Zweiten Weltkrieg kaum zerstört, deshalb gelte die Grundhaltung: "Wir haben ja genug". So sei in den letzten 50 Jahren allerdings bereits die Hälfte der historischen Substanz "weggerissen" worden. "Halle wäre sonst eine der aufregendsten architektonischen Städte Deutschlands, erklärt der Maler.
Das Gespräch mit Moritz Götze können Sie in voller Länge als MP3-Audio in unserem Player nachhören.