Frankopop

Vom Atlasgebirge über Bristol nach Bordeaux

Von Martin Risel · 18.03.2014
Das britische Indie-Label Domino Records ist vor allem mit typischen Britrock-Bands wie Franz Ferdinand oder den Arctic Monkeys erfolgreich. Mit "Francois and the Atlas Mountains" kommen dort auch die allerersten französischen Künstler unter Vertrag. Die zeigen sich auf ihrem neuen Album "Piano Ombre" von afrikanischen Rhythmen und von britischer Gitarrenmusik beeinflusst.
Es gibt drei ganz unterschiedlich erscheinende Einflüsse bei dieser Band: Zunächst mal - schon vom Namen her – das Atlasgebirge im Nordwesten Afrikas. Nicht nur Perkussionsinstrumente haben sich die französischen Musiker von da mitgebracht. Bandkopf François Marry schätzt die Klänge aus Afrika und dem mittleren Osten besonders. Er sagt:
"Was mich an afrikanischer Musik interessiert, ist, dass sie sich nicht sehr strukturiert anfühlt. Sie ist viel instinktiver, fließender, rhythmischer."
Außerdem spielt der anglophone Gitarrenpop eine Rolle – François Marry hat auch einige Jahre im britischen Bristol gelebt. Vor kurzem ist er aber wieder nach Bordeaux gezogen.
Er hat in dieser schönen Weinregion Entre-Deux-Mers für die Aufnahmen zum neuen Album erstmals ein professionelles Studio gemietet. Eine sommerliche Brise von dieser südlichen Atlantikküste her durchweht dieses starke vierte Album – und mit Marrys Umzug dorthin scheinen sich die französischen Einflüsse bei seinem Songwriting eindeutig durchgesetzt zu haben.
Auch wenn der Entwurf französischer Popmusik bei François And The Atlas Mountains ein eher außergewöhnlicher ist: Leicht spröde, manchmal cluborientiert, manchmal ganz in sich gekehrt - aber jetzt eben melodiöser und französischer als je zuvor. François Marry ist bei sich angekommen.
Label: Domino records