Jetzt wird’s kritisch!

Moderation: Martin Böttcher · 04.11.2012
Kritische Punkte überall: In San Francisco sammeln sich so viele Fahrradfahrer, bis sie die kritische Masse zur Übernahme der Straßen erreicht haben. Den Einstieg in die Charts will die Kölner Band Plus 49 mit System knacken, während ein israelischer Koch in Berlin Grenzen überschreitet und sich ins kritische Gebiet arabischer Speisen wagt.
Wir nennen es Crowdcharting Wir nennen es Crowdcharting
Von Susanne Luerweg
Ob ein Song zum Hit wird, wer weiß das schon? Die Kölner Band Plus 49 will auf Nummer sicher gehen und setzt auf Crowdcharting: Fans und Freunde werden über soziale Netzwerke ganz unverblümt aufgefordert, den Titel "Bow and Arrow" per Download zu kaufen, damit er es in die Top 100 schafft. Kann Erfolg so einfach sein?

Alle aufs Rad
Von Arndt Peltner
Am letzten Freitag im Monat flüchten Autofahrer aus Downtown San Francisco. Ab 18 Uhr übernehmen die Fahrradfahrer die Straßen. "Critical Mass" heißt diese Mischung aus Demonstration und Happening, bei der sich genug Radfahrer bis zu einer kritischen Masse sammeln, die groß genug ist, die Autos an den Rand zu drängen. Inzwischen ist "Critical Mass" eine weltweit verbreitete Aktionsform zur Rückeroberung der Straßen. Und ein Riesenspaß.

Die perfekte Welle
Von Jochen Faget
Beim Stichwort Wellenreiten fällt den meisten Maui auf Hawaii ein. Oder sonst ein weit entfernten Ort mit gigantischen Wellen. Jetzt spielt auch Lissabon ganz vorne in der Hot-Spot-Liga der Surfer mit. Nur einen Katzensprung von der portugiesischen Hauptstadt entfernt liegt Ericeira, das zum ersten offiziellen Surfreservat Europas ernannt wurde. Für den Titel, der das Wellenreiter-Paradies auch schützen soll, haben sich die Einheimischen eingesetzt. Auch um sich der freundlichen Übernahme durch die Lissaboner zu erwehren.

Friedensstifter Kichererbse Friedensstifter Kichererbse
Von Mandy Schielke
Aus der israelischen Küche ist Hummus nicht wegzudenken. Dabei ist der Kichererbsenbrei ursprünglich eine arabische Speise. In Berlin hatten bislang muslimische Köche das Hummus-Feld unter sich aufgeteilt, inzwischen bieten auch jüdisch-israelische Einwanderer die Kichererbsenpaste in ihren Restaurants an. Einer von ihnen ist Ze’ev Avrahami. Dass er seine Zutaten bei alteingesessenen Berliner Muslimen einkaufen muss, stört Avrahami nicht. Der Neuankömmling will eine Brücke zwischen Deutschland, dem mittleren Osten und Israel schlagen.