Henning Hübert: Verivox wehrt sich offen mit einer langen Pressemeldung. Es steht da wirklich Aussage gegen Aussage. Es geht bei solchen Energietarifvergleichsportalen immer darum, beim Ranking ganz oben in der Auflistung zu stehen. Und Verivox streitet vehement ab, dass es da eine Bevorzugung von Teldafax gegeben habe. Alle Tarife, die Verivox recherchieren konnte und kann, die kämen in den Tarifrechner. Eine Lehre aus den Vorwürfen eines anonymen Teldafax-Managers zieht Verivox aber schon heute. Dagmar Ginzel, Verivox-Sprecherin, kündigt gegenüber dem Deutschlandfunk etwas mehr Aufklärung an darüber, wie das Ranking denn zustande kommt:
„Was wir auf der Webseite ändern werden, ist, dass wir den Verbrauchern noch mal sagen, dass sie tatsächlich hier bei uns alle Tarife bekommen. Und wir werden auch sagen, dass sie das mit ihrer eigenen Postleitzahl überprüfen können. Dass wir selbstverständlich den Tarifrechner nur nach rein mathematischen Kriterien betreiben. Das heißt, dass der günstigste Tarif oben steht und nicht etwa irgendein Tarif, der uns eine Provision oder eine höhere Provision zahlt, wie es ja der Vorwurf ist.“
Jule Reimer: Das heißt, es geht ein bisschen auch um die Frage, wie viel Provision so ein Portal erhält. Wie verdienen solche Portale ihr Geld? Die sind ja kostenlos – auf den ersten Blick.
Hübert: Ganz am Ende natürlich muss es der Verbraucher zahlen, wenn er einen neuen Tarif abgeschlossen hat, wo eine erfolgreiche Vermittlung stattgefunden hat. Verivox sagt, wegen vertraglicher Bindungen würde die Höhe der Provisionen nicht verraten. Der Bund der Energieverbraucher meint: Das ist bekannt, es sind zwischen 40 und 100 Euro in etwa pro Abschluss. Bei vier Millionen Besuchern pro Monat – Verivox ist ja mit das bedeutendste Portal muss man sagen – und über 50 Millionen Euro Umsatz im Jahr kommt da doch einiges zusammen. Da hat sich auch der Verbraucherzentrale-Bundesverband VZBV eingeschaltet und meint, dass die Glaubwürdigkeit der Vergleichsportale insgesamt durch den Fall Teldafax leiden könnte. Es sei ein harter Schlag nicht nur für die Portale, sondern für den Wettbewerb im Strommarkt insgesamt. So Holger Krawinkel vom Verbraucherzentrale-Bundesverband. Er fordert in diesem Zusammenhang mehr Transparenz. Ein großes Problem gibt es außerdem: Ganz oben in Rankings finden sich Tarife, die Verbrauchschützer kritisieren, von denen sie explizit abraten. Dazu Aribert Peters, Vorsitzender des Bundes der Energieverbraucher:
„Da gibt es eine Reihe von Tricks und Tarifmodellen, die man genau so strickt, dass man ganz vorne landet. Bei den Vergleichsportalen würde ich mir wünschen, dass die Voreinstellung, wenn ein Verbraucher auf die Seite kommt, so getroffen wird, dass das, was man den Verbrauchern empfehlen würde, auch als Ergebnis erscheint. Wir warnen zum Beispiel, und alle anderen Verbraucherzentralen auch, davor, jetzt Tarife mit Vorkasse abzuschließen und wir empfehlen auch, Tarife abzuschließen, wo eine Preisgarantie gegeben wird. Das entspricht jetzt nach meiner Kenntnis nicht den Standardeinstellungen, die man vorfindet, wenn man auf Verivox geht.“
Reimer: Was kann denn dann der wechselwillige Kunde überhaupt tun?
Hübert: Wie immer: Mehrere Angebote einholen, also auch mehrere Portale vergleichen. Und vorsichtig sein bei den oft verlockend hohen Boni für Neukunden. Die werden ja oft erst, wenn man mindestens ein Jahr dabei ist, ausbezahlt. Aber man muss im zweiten Jahr dann oft alles andere als günstige Tarife bezahlen. Eine Lösung könnte sein, es wie Großbritannien oder Österreich zu versuchen. Das ist dann ein Appell Richtung Bundesnetzagentur. Da argumentiert Aribert Peters vom Bund der Energieverbraucher so:
„Für die Kunden, die den Anbieter wechseln wollen, gibt es keine Alternative zu den Vergleichsportalen. Anders als zum Beispiel in Österreich gibt es keine staatliche Listung von den verschiedenen Tarifen und Anbietern. Das muss also privat organisiert werden ohne staatliche Unterstützung. Und da haben die Vergleichsportale eine wichtige Rolle, um den Markt zum Funktionieren zu bringen.“
„Was wir auf der Webseite ändern werden, ist, dass wir den Verbrauchern noch mal sagen, dass sie tatsächlich hier bei uns alle Tarife bekommen. Und wir werden auch sagen, dass sie das mit ihrer eigenen Postleitzahl überprüfen können. Dass wir selbstverständlich den Tarifrechner nur nach rein mathematischen Kriterien betreiben. Das heißt, dass der günstigste Tarif oben steht und nicht etwa irgendein Tarif, der uns eine Provision oder eine höhere Provision zahlt, wie es ja der Vorwurf ist.“
Jule Reimer: Das heißt, es geht ein bisschen auch um die Frage, wie viel Provision so ein Portal erhält. Wie verdienen solche Portale ihr Geld? Die sind ja kostenlos – auf den ersten Blick.
Hübert: Ganz am Ende natürlich muss es der Verbraucher zahlen, wenn er einen neuen Tarif abgeschlossen hat, wo eine erfolgreiche Vermittlung stattgefunden hat. Verivox sagt, wegen vertraglicher Bindungen würde die Höhe der Provisionen nicht verraten. Der Bund der Energieverbraucher meint: Das ist bekannt, es sind zwischen 40 und 100 Euro in etwa pro Abschluss. Bei vier Millionen Besuchern pro Monat – Verivox ist ja mit das bedeutendste Portal muss man sagen – und über 50 Millionen Euro Umsatz im Jahr kommt da doch einiges zusammen. Da hat sich auch der Verbraucherzentrale-Bundesverband VZBV eingeschaltet und meint, dass die Glaubwürdigkeit der Vergleichsportale insgesamt durch den Fall Teldafax leiden könnte. Es sei ein harter Schlag nicht nur für die Portale, sondern für den Wettbewerb im Strommarkt insgesamt. So Holger Krawinkel vom Verbraucherzentrale-Bundesverband. Er fordert in diesem Zusammenhang mehr Transparenz. Ein großes Problem gibt es außerdem: Ganz oben in Rankings finden sich Tarife, die Verbrauchschützer kritisieren, von denen sie explizit abraten. Dazu Aribert Peters, Vorsitzender des Bundes der Energieverbraucher:
„Da gibt es eine Reihe von Tricks und Tarifmodellen, die man genau so strickt, dass man ganz vorne landet. Bei den Vergleichsportalen würde ich mir wünschen, dass die Voreinstellung, wenn ein Verbraucher auf die Seite kommt, so getroffen wird, dass das, was man den Verbrauchern empfehlen würde, auch als Ergebnis erscheint. Wir warnen zum Beispiel, und alle anderen Verbraucherzentralen auch, davor, jetzt Tarife mit Vorkasse abzuschließen und wir empfehlen auch, Tarife abzuschließen, wo eine Preisgarantie gegeben wird. Das entspricht jetzt nach meiner Kenntnis nicht den Standardeinstellungen, die man vorfindet, wenn man auf Verivox geht.“
Reimer: Was kann denn dann der wechselwillige Kunde überhaupt tun?
Hübert: Wie immer: Mehrere Angebote einholen, also auch mehrere Portale vergleichen. Und vorsichtig sein bei den oft verlockend hohen Boni für Neukunden. Die werden ja oft erst, wenn man mindestens ein Jahr dabei ist, ausbezahlt. Aber man muss im zweiten Jahr dann oft alles andere als günstige Tarife bezahlen. Eine Lösung könnte sein, es wie Großbritannien oder Österreich zu versuchen. Das ist dann ein Appell Richtung Bundesnetzagentur. Da argumentiert Aribert Peters vom Bund der Energieverbraucher so:
„Für die Kunden, die den Anbieter wechseln wollen, gibt es keine Alternative zu den Vergleichsportalen. Anders als zum Beispiel in Österreich gibt es keine staatliche Listung von den verschiedenen Tarifen und Anbietern. Das muss also privat organisiert werden ohne staatliche Unterstützung. Und da haben die Vergleichsportale eine wichtige Rolle, um den Markt zum Funktionieren zu bringen.“