Fluchtpunkt mit Perspektive?

Von Mandy Schielke · 23.05.2011
Es ist die Zeit, in der in der Bundesrepublik Frauenzentren und Frauenbands von sich reden machen, in der Frauenbuchläden und Frauenkneipen eröffnet werden. 1976, inmitten dieser frauenpolitischen Hochzeit, verwandeln Ärztinnen und Anwältinnen eine alte Villa im Berliner Grunewald in das erste Frauenhaus.
Schnell ist es überfüllt. Auch in Köln, Hamburg und Frankfurt entstehen Häuser für misshandelte Frauen. Sie sollen mehr sein als Fluchtpunkt und sicherer Unterschlupf: Dort sollen Frauen lernen, dass ihr Schicksal kein privates, sondern ein gesellschaftliches ist. Inzwischen sind die meisten Frauenhäuser in Deutschland professionell geführte Heime, unter dem Diktat von Fallpauschalen und Sparzwängen.

In einer Zeit, in der die Frauenbewegung vielen als überholt gilt, die Väterbewegung an Aufmerksamkeit gewinnt, stehen sie vor neuen Herausforderungen. Die Wartelisten für die über 300 Frauenhäuser hierzulande sind indes immer noch lang.

Links zur Sendung:
Studie: Gewalt gegen Frauen in Paarbeziehungen des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
"Warum das Frauenhaus abgeschafft werden muss"auf welt.de
www.frauenhauskoordinierung.de, Informationen und Materialien rund um die Frauenhausarbeit, zum Thema Gewalt gegen Frauen und zur Anti-Gewalt-Arbeit
ZIF Autonome Frauenhäuser, die zentrale Informationsstelle Autonomer Frauenhäuser in Kassel

Manuskript zur Sendung als PDF-Dokument oder im barrierefreien Textformat
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