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Liveblog zur US-Wahl
Der Tag vor der Entscheidung

Die Amerikaner haben einen neuen Präsidenten gewählt. Den Tag vor der Entscheidung können Sie in unserem Newsblog nachlesen.

08.11.2016
    Wähler geben in einem Wahllokal in New York ihre Stimmen an Wahlcomputern ab.
    Ein Wahllokal in einer Schule in New York. (picture alliance / dpa / EPA / Alba Vigaray)
    00:00 Uhr | Erste Wahllokale geschlossen
    In ersten Bundesstaaten haben die Wahllokale geschlossen. Mit aussagekräftigen Ergebnissen wird wegen der verschiedenen Zeitzonen in den USA in den frühen Morgenstunden gerechnet. Im Bundesstaat North Carolina wird sich die Stimmabgabe wegen einer Computerpanne verzögern. Ein Programm habe fälschlicherweise angegeben, dass Bürger, die ihre Stimme abgeben wollten, bereits gewählt hätten, teilte die Wahlbehörde mit.
    22:50 Uhr | Kurz vor den ersten Exit-Polls
    Korrespondentin Bettina Klein meint: Wenn die Datenbasis stimmt, wird Hillary Clinton gewinnen.
    22:20 Uhr | Lange Schlangen vor vielen Wahllokalen
    Die Zahl der Frühwähler, die ihre Stimme bereits abgegeben haben, war hoch. Auch am Wahltag gibt es großen Andrang: Vor vielen Wahllokalen bildeten sich lange Schlangen, vor allem in stark umkämpften Bundesstaaten wie North Carolina und Michigan. Um 0.00 Uhr unserer Zeit schließen die ersten Wahllokale.
    21:16 Uhr | Richterin weist Eilantrag von Trump-Kampagne zurück
    Eine Richterin in Nevada hat den Vorstoß des Trump-Wahlkampfteams zurückgewiesen. In einer Anhörung zum Eilantrag fragte Gloria Sturman, Richterin am zuständigen Bezirksgericht, Trumps Anwalt, ob der Antrag nicht verfrüht komme. Dieser argumentierte, es gehe um die Sicherung von Beweisen, die beim Wahlamt in Clark County lägen. Sturmans Entscheidung war jedoch deutlich: "Ich werde keinerlei Verfügung erlassen", so die Richterin. Stattdessen werde sie dem administrativen Weg seinen Lauf lassen.
    Der Demokrat Bernie Sanders warf Trump unterdessen - ohne dessen Namen zu nennen - im Zusammenhang mit der Klage Feigheit vor.
    20:35 | Trump spricht von Problemen mit Wahlmaschinen
    Donald Trump sagt im Gespräch mit dem Fernsehsender Fox, die Wahlmaschinen hätten an mehreren Orten nicht richtig funktioniert. Sie hätten Stimmen für Republikaner den Demokraten zugeordnet.
    20:06 Uhr | Trump klagt gegen Stimmzählung in Nevada
    Das Wahlkampf-Team von Trump hat nach Angaben des Senders CNN Klage gegen ein Wahlamt in Nevada eingereicht. Hintergrund ist demnach, dass die Öffnungszeiten mehrerer Wahllokale in einem Bezirk bei den Frühwahlen in der vergangenen Woche um bis zu zwei Stunden verlängert worden waren. Begründet wurde das damit, dass zahlreiche Menschen zur geplanten Schließungszeit noch Schlange standen, um ihre Stimme abgeben zu können. Nach geltenden Regeln können Wähler in solchen Fällen nicht abgewiesen werden.
    Das Trump-Lager beharrt dagegen darauf, dass es sich um einen Gesetzesverstoß handele. Daher dürften die Frühwahlstimmen nicht mitgezählt werden. Nevada zählt zu den besonders heiß umkämpften Staaten mit vielen Latinos. Clinton hat in dieser Bevölkerungsgruppe weitaus größeren Rückhalt als Trump.
    19:55 Uhr | Trump lässt weiter offen, ob er Wahlergebnis anerkennt
    Trump hat sich auch am Wahltag nicht festgelegt, ob er das Ergebnis auch im Fall seiner Niederlage anerkennt. "Ich will sehen, was passiert", sagte er dem Sender CNN zufolge in einem Interview. "Man muss es sehen. Man hört so viele schreckliche Geschichten, und man sieht so viele Sachen, die falsch sind. Also werden wir uns das anschauen. Gewiss liebe ich dieses Land und glaube an das System, versteht sich." Im Wahlkampf hatte Trump wiederholt erklärt, dass das Wahlsystem "gezinkt" sei.
    Die Wahlmaschinen hätten an mehreren Orten nicht richtig funktioniert, sie hätten Stimmen für Republikaner den Demokraten zugeordnet, sagte Trump im TV-Sender Fox.
    Wahlkabinen in Denver/Colorado am 8. November 2016
    Wahlkabinen in Denver/Colorado am 8. November 2016 (dpa / picture-alliance / Bob Pearson)
    19:50 Uhr | Trumps Sohn veröffentlicht Wahlzettel - was illegal ist
    Eric Trump hat ein Foto seines ausgefüllten Stimmzettels getwittert und dazu geschrieben: "Es ist eine unglaubliche Ehre, für meinen Vater zu stimmen." Ein Gesetz aus dem Jahr 1890 verbietet es Bürgern des Staates New York, ausgefüllte Wahlzettel anderen zu zeigen. Vergangene Woche urteilte ein Bundesrichter, dass dies auch für soziale Medien gilt. Vertreter Eric Trumps und der New Yorker Wahlbehörde reagierten zunächst nicht auf Anfragen. Der Tweet mit dem Foto wurde später gelöscht.
    18:40 | Wähler in Washington bei der Stimmabgabe
    Dienstagmorgen Ortszeit in Washington D.C.: Wir haben Wählerinnen und Wähler nach der Stimmabgabe in der St. Pauls Church gefragt, für welchen Kandidaten sie sich entschieden haben. Washington ist Demokraten-Hochburg, aber wir haben auch sehr überzeugte Trump-Wähler gefunden.
    17:30 Uhr | Obama ruft zur Wahl auf
    Amtsinhaber Barack Obama hält es einfach: "Geht wählen!" Alle sollen ihren Bekanntenkreis zudem auffordern, es auch zu tun.
    17:13 Uhr | Trump wählt in New York
    Trump wählte in seiner Heimatstadt New York gemeinsam mit seiner Ehefrau Melania. "Alles sieht sehr gut aus", sagte Trump Reportern. Auf dem Weg ins Wahllokal wurde von Dutzenden Schaulustigen ausgebuht. Andere Menschen jubelten ihm zu. Zuvor hatte Trump dem Fernsehsender Fox News gesagt: "Ich habe meine Entscheidung getroffen, ich stimme für Trump."
    Donald Trump und seine Frau Melania geben in New York bei der US-Präsidentschaftswahl ihre Stimmen ab.
    Donald Trump und seine Frau Melania wählten in New York (AFP / Mandel Ngan)
    Bei Twitter spotteten Nutzer über ein Misstrauen Trumps in die Wahl seiner Ehefrau:
    16:44 Uhr | Trump fürchtet die Verschwendung
    Trump gab vor seiner Stimmabgabe noch Interviews. Er begann den Tag mit einer Schalte zu "Fox and Friends" - und schien sich doch mit dem Gedanken einer Niederlage zu beschäftigen. "Wenn ich nicht gewinne, wäre das eine enorme Verschwendung von Zeit, Kraft und Geld gewesen."
    14:41 Uhr | Hillary Clinton gibt ihre Stimme ab
    Hillary Clinton hat am Dienstag ihre Stimme abgegeben. Die ehemalige Außenministerin besuchte gegen 8:00 Uhr morgens (Ortszeit) in der Nähe ihres Wohnortes in Chappaqua im US-Bundesstaat New York das Wahllokal in einer Schule. "Ich werde mein Bestes geben, wenn ich heute die Chance bekomme zu gewinnen", rief sie im Beisein ihres Mannes Bill Clinton etwa 150 Anhängern zu. Bei Twitter rief sie mit einem speziellen Video zur Wahl auf:
    Hillary und Bill Clinton vor ihrer Stimmabgabe in Chappaqua, New York, am 8. November 2016
    Hillary und Bill Clinton vor ihrer Stimmabgabe in Chappaqua, New York (AFP / EDUARDO MUNOZ ALVAREZ)
    An der Ostküste und in einigen anderen Staaten schließen die Wahllokale ab 1:00 Uhr in der Nacht am Mittwoch (MEZ), danach sind die ersten Prognosen und Auszählungsergebnisse zu erwarten. Da sich die Abstimmung wegen der Zeitunterschiede innerhalb der USA bis in die frühen europäischen Morgenstunden hinzieht, kann es bei einem knappen Rennen entsprechend lange dauern, bis der Nachfolger von Präsident Barack Obama feststeht.
    Zeitplan für die Wahl

    Die USA erstrecken sich über sechs Zeitzonen, auch deshalb werden die Ergebnisse in der Wahlnacht zu verschiedenen Zeiten einlaufen. Ein Überblick ausgewählter Staaten, die für den Ausgang entscheidend sein werden, oder die besonders interessant sind. Zeiten in MEZ, in den Klammern steht die Zahl der jeweils zu vergebenden Wahlmänner.

    Ab 0 Uhr: erste Teilergebnisse (keine Hochrechnungen) aus Staaten wie Kentucky (8), Indiana (11).

    Ab 1 Uhr: erste Ergebnisse aus Georgia (16) und Virginia (13) und Florida (29/zwei Zeitzonen)

    Ab 1.30 Uhr: erste Ergebnisse aus North Carolina (15) und Ohio (18)

    Ab 2 Uhr: erste Ergebnisse aus New Hampshire (4), Pennsylvania (20), Michigan (16) und Texas (38) und weitere Teilergebnisse aus Florida (29)

    Ab 3 Uhr: New York hat gewählt (29); erste Ergebnisse aus Wisconsin (10), außerdem aus Arizona (11) und Colarodo (9)

    Ab 4 Uhr: Ergebnisse aus Utah (6), aus Iowa (6) und aus Nevada (6)

    5.15 Uhr: Das war in der Wahlnacht 2012 der Moment, in dem drei US-Fernsehsender Barack Obama zum sicheren Sieger erklärten. Hillary Clinton und Donald Trump werden in der Nacht in New York City sein und dort auf den Wahlausgang reagieren.
    14:40 Uhr | Politikwissenschaftler: "Nur Trump kann Trump besiegen"
    Der Politikwissenschaftler Christian Hacke würde bei dieser US-Wahl zumindest mit Blick auf die Außenpolitik für Donald Trump stimmen. Der sei zwar "ein Kotzbrocken", sagte Hacke im Deutschlandfunk. Aber die Amerikaner hätten Respekt vor dem Typus "Self-made man", den man in Deutschland nicht möge. Nur einer könne Trump besiegen - und das sei Trump.
    14:07 Uhr | Merkel über die Bedeutung einer Präsidentin
    "Dann kommen wir dem Gleichgewicht von Frauen und Männern in führenden Positionen etwas näher."
    (Kanzlerin Angela Merkel am Dienstag auf die Frage, ob es eine besondere Bedeutung hätte, wenn mit Hillary Clinton bei den US-Präsidentschaftswahlen eine Frau erfolgreich wäre.)
    Angela Merkel während einer Pressekonferenz im Bundeskanzleramt am 8. November 2016.
    Angela Merkel während einer Pressekonferenz im Bundeskanzleramt (dpa / picture-alliance / Wolfgang Kumm)
    13:08 Uhr | Clintons möglicher Vize wählt in Virginia
    Clintons möglicher Vize-Präsident Tim Kaine hat am Dienstagmorgen in seiner Heimatstadt Richmond im Staat Virginia gewählt. Gemeinsam mit seiner Frau Anne Holton gab Kaine kurz nach Öffnung der Wahllokale um 6:00 Uhr (Ortszeit) seine Stimme ab. Von Anhängern, die im Wahllokal Schlange standen, wurde er jubelnd begrüßt.
    Nach seiner Stimmabgabe sagte Kaine vor Reportern, im Fall ihrer Wahl wollten er und Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton versuchen, das Land zu einen. Zugleich rief er die Bürger zum Wahlgang auf: "Das Zeichen einer starken Demokratie ist, wenn sich viele Menschen beteiligen."
    13:00 Uhr | Enges Rennen in zahlreichen Bundesstaaten
    Die Spannung bei der US-Wahl konzentriert sich vor allem auf jene Staaten, in denen Umfragen zufolge die Demokratin Hillary Clinton und ihr republikanischer Konkurrent Donald Trump extrem eng beieinander liegen. Dies sind unter anderem Florida, Nevada, North Carolina, Ohio und Pennsylvania. An der Ostküste öffneten die Wahllokale bereits kurz nach Mitternacht Ortszeit. In drei Orten im Bundesstaat New Hampshire sind die Stimmen bereits ausgezählt. 32 entfielen auf Trump, 25 gingen an Clinton.
    Die Wahllokale in New York, der Heimat beider Kandidaten, schließen um 3:00 Uhr Mitteleuropäischer Zeit. Mit aussagekräftigen Ergebnissen wird in der späten Nacht gerechnet. Stimmberechtigt sind insgesamt etwa 219 Millionen US-Bürger. Ins Amt eingeführt wird der neue US-Präsident traditionell am 20. Januar.
    12:30 Uhr | Trump könnte ältester US-Präsident der Geschichte werden
    Bemerkenswert sind die Geburtsdaten beider Kandidaten. Hillary Clinton feierte Ende Oktober ihren 69. Geburtstag, Donald Trump wurde im Juni 70. Sollte Trump gewählt werden, dann wäre er der älteste Präsident in der US-Geschichte. Bisher hält Ronald Reagan diesen Rekord. Bei seiner Amtseinführung im Januar 1981 stand er kurz vor seinem 70. Geburtstag. Bis dahin war William Henry Harrison ältester Präsident: 1840 gewann er im Alter von 67 Jahren. Harrison starb dann 31 Tage nach seinem Amtsantritt.
    Hillary Clinton und Donald Trump während ihres zweiten TV-Duells am 9. Oktober 2016
    Hillary Clinton und Donald Trump während ihres zweiten TV-Duells am 9. Oktober 2016 (dpa / picture-alliance / Jim Lo Scalzo)
    12:07 Uhr | Russland spricht von "Wiederherstellung der Beziehungen"
    Das amerikanisch-russische Verhältnis ist durch die unterschiedlichen Ansichten und Strategien bei den Kriegen in der Ost-Ukraine und in Syrien stark beschädigt. Für die Zeit nach der Wahl schließt Russland einen Neustart der Beziehungen nicht aus. "Wir werden bereit sein, uns für die Entwicklung und Wiederherstellung der Beziehungen so weit zu bewegen, wie es unsere amerikanischen Partner bereit sein werden", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Dienstag in Moskau. Präsident Wladimir Putin habe mehrfach bekräftigt, dass er am Kontakt zu Washington interessiert sei. Einen Kommentar Putins zur US-Wahl werde es erst nach Bekanntgabe der Ergebnisse geben, kündigte Peskow an.
    12:00 Uhr | Biografisches zu den Kandidaten
    Es ist ein langer Wahlkampf gewesen. Wofür die beiden Kandidaten stehen, haben sie lange erklärt - in dieser Grafik ist zumindest teilweise zu erkennen, wie die beiden hierhergekommen sind.
    US-Wahl: Die Kandidaten
    US-Wahl: Die Kandidaten (picture-alliance / dpa-infografik)
    (nch/jcs/tk)