Aus allen Ecken des Landes reisen Menschen an, um an der großen Demo für ein zweites Referendum teilzunehmen. Unter anderem der Autor Ian McEwan hat Geld gespendet, um Busse zu finanzieren, die die Demonstranten nach London bringen. Auch der irische Musiker Bob Geldorf hat sich dem Protest angeschlossen. Auf Twitter wirbt er für den People’s Vote March.
Bob Geldorf: "Weil sich das Parlament weigert das zu tun, was wir fordern. Wenn sie so viel Angst vor der Demokratie haben, dann müssen wir die Demokratie zum Parlament bringen. Leute aus New Castle, Sheffield, Liverpool Manchester – kommt alle zur Demo."
Um die Mittagszeit wird sich der bunte Protestzug durch die Stadt bewegen und vor dem Parlament enden. Auf der finalen Kundgebung wird auch Londons Bürgermeister Sadiq Khan sprechen.
Sadiq Khan: "Die Regierung wird uns entweder ein schlechtes Abkommen oder noch schlimmer einen No Deal, einen Austritt ohne Abkommen bringen. Beide Szenarien sind eine Millionen Meilen davon entfernt, von dem was uns versprochen wurde. Als Bürgermeister von London nehme ich Demonstranten stolz in Empfang. Die Menschen müssen das letzte Wort haben."
"Diese Regierung wird niemals ein zweites Referendum akzeptieren"
Erklärt der Labour-Politiker. Doch Khans eigene Partei ist bei dem Thema tief gespalten. Parteichef Jeremy Corbyn steht einem zweiten Referendum skeptisch gegenüber. Laut einer Umfrage von YouGov befürworten mittlerweile allerdings 86 Prozent aller Labour-Mitglieder ein zweites Referendum. Bei den Tories engagiert sich die konservative Brexit-Gegnerin Anna Soubry.
Bei einer weiteren Abstimmung sollte laut Soubry zum einen über das finale Abkommen, aber auch grundsätzlich erneut über den Brexit abgestimmt werden, der Verbleib in der EU sollte eine Option auf dem Stimmzettel sein. Die britische Premierministerin Theresa May hatte in der Vergangenheit allerdings immer wieder betont:
"Eins ist klar: Diese Regierung wird niemals ein zweites Referendum akzeptieren. Die Briten haben für den Brexit gestimmt. Wir werden die Europäische Union am 29. März 2019 verlassen."
Die Organisatoren hoffen, dass es die größte, lauteste und wichtigste Demo seit dem Referendum 2016 werden wird. Die Veranstalter erwarten für den People’s Vote-Protestzug über 100.000 Menschen bei bestem Demowetter. Die Sonne soll scheinen.