Dienstag, 30. April 2024

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Impulse Theater Festival "Ef_femininity"
Facetten von Weiblichkeit

Intime Selbstporträts zwischen Indien und Westeuropa aus Sprache und Tanz: Im Projekt "Ef_femininity" von Marcel Schwald und Chris Leuenberger zeigen vier Performerinnen den Kampf, Weiblichkeit auf ihre Weise leben zu können - und das, was zu ihrer Politisierung beigetragen hat.

Marcel Schwald im Corsogespräch mit Anja Buchmann | 13.06.2019
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Formen der Weiblichkeit: Das Projekt "Ef_femininity" beim Theaterfestival Impulse (Lukas Acton)
Im Rahmen des Theater-Festivals Impulse in Düsseldorf, Köln und Mülheim an der Ruhr, findet das Sprach- und Tanz-Projekt "Ef_Femininity" statt, inszeniert vom Choreographen und Tänzer Chris Leuenberger und Co-Regisseur Marcel Schwald.
Formen der Weiblichkeit
In "Ef_Femininity" geht es um die Rollen und Definitionen von Weiblichkeit und Geschlechterzuweisungen und -grenzen: Auf der Bühne finden sich vier Personen, "die ihre Geschichte erzählen, singen und tanzen - auch das, was zu ihrer Politisierung beigetragen hat", so Marcel Schwand.
Die Darstellerinnen sind ein Cis-Mann und eine Cis-Frau (also Menschen, die mit dem biologischen Geschlecht geboren wurden, dem sie sich auch zugehörig fühlen) und zwei Transfrauen.
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"Ef_femininity" beim Festival Impulse (Lukas Acton)
Erfahrungen in Indien
Drei der Protagonistinnen kommen aus Indien. Durch eine Residenz in Bangalore, sind Chris Leuschenberger und Marcel Schwand in Kontakt mit den Künstlerinnen und Trans-Aktivistinnen gekommen, mit denen sie sich auch intensiv über Themen wie Postkolonialismus oder Nord-Südgefälle ausgetauscht hätten.
In Indien gäbe es einerseits eine größere Sichtbarkeit von Transmenschen, insbesondere derjenigen von Mann zu Frau - etwa die sogenannten Hidschras, die in eigenen Communities organisiert seien, zu denen die Performerinnen von "Ef_Femininity" aber nicht gehören. Andererseits seien Transgender und Transsexuelle hier wie dort "massiven Diskriminierungen ausgesetzt", so Schwand.
Eigenes Selbstverständnis als Mädchen
Die beiden Macher des Stückes haben auch persönliche Bezüge zum Thema 'Weiblichkeit': Beide hatten in ihrer Kindheit und Jugend "ein Selbstverständnis als Mädchen und wurden von außen zwangssozialisiert als Männer", berichtet der Theatermacher im Corsogespräch.
Äußerungen unserer Gesprächspartner geben deren eigene Auffassungen wieder. Der Deutschlandfunk macht sich Äußerungen seiner Gesprächspartner in Interviews und Diskussionen nicht zu eigen.