Ist Bio wirklich teurer?

Ein Blick in die Regale im Supermarkt reicht, um festzustellen: Bio-Lebensmittel sind ganz schön teuer. Bis zu einem Euro Preisunterschied liegen zwischen einem Liter Bio-Milch und einem Liter konventioneller Milch, oder zwischen einem Kilo Bio-Möhren und jenen ohne Siegel. Aber was bedeutet das eigentlich alles? Bio, konventionell, Siegel?

Das bekannteste Bio-Siegel ist ein weißes Blatt auf grünem Hintergrund, dass sich aus vielen kleinen Sternen zusammensetzt. Das ist das EU-Bio-Siegel. Nur Nahrungsmittel, die zu bestimmten Bedingungen hergestellt wurden, dürfen damit gekennzeichnet werden. Dazu zählen zum Beispiel:

• Mehr Platz für Tiere
• Bio-Futter
• Keine Medikamente ohne akute Krankheit
• Keine chemischen Dünger oder Gifte gegen Schädlinge

Wer sich nicht an die Regeln hält, bekommt kein Siegel. Kein Siegel bedeutet weniger Aufwand und geringere Kosten. Und damit einen niedrigeren Preis. Das nennt man dann "konventionelle" Landwirtschaft.

Außerdem reden wir mit Christian Rollmann. Er ist Sprecher vom Bündnis „Wir haben Agrarindustrie satt“. Das ist ein Zusammenschluss von Bäuerinnen und Bauern. Christian Rollmann erklärt uns, welche Folgen konventionelle Landwirtschaft mit sich bringt. Dazu zählen zum Beispiel das Bienensterben, kaputte Böden, auf denen nichts mehr wächst, verseuchtes Wasser - und im schlimmsten Fall kranke Menschen.

Die Verursacher müssen für diese Schäden bislang nicht aufkommen. Aber wir alle gemeinsam zahlen einen hohen Preis für Lebensmittel, die auf den ersten Blick billig sind. Geht das nicht irgendwie besser? Und: Können wir noch was von Oma und Opa lernen? Sprechen wir drüber.

Moderation: Tim Wiese und Freddy
Autorin: Jessica Zeller
Redaktion: Ulrike Jährling
Onlinefassung: Laura Lucas