Dienstag, 30. April 2024

Archiv

Spaceport America
Weltraumbahnhof ohne Raketen

Die meisten Raketen in den USA starten vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral aus. Doch im Bundesstaat New Mexico gibt es eine Einrichtung, die sich großspurig Spaceport America nennt - Weltraumbahnhof Amerika.

Von Dirk Lorenzen | 08.08.2017
    Die futuristische Halle des Spaceport America in New Mexico
    Die futuristische Halle des Spaceport America in New Mexico (NMSA)
    Etwa 70 Kilometer von der Stadt Las Cruces entfernt gibt es eine mehr als 3.000 Meter lange Landebahn, einen futuristisch aussehenden Hangar, etliche Verwaltungsgebäude und drei Startbereiche, von denen aus man senkrecht abheben kann.
    Bisher sind dort gut zwei Dutzend Raketen gestartet. Allerdings waren das nur technische Tests oder Flüge von Höhenforschungsraketen, die an die Grenze des Alls geschossen wurden und die dann wieder zurück zur Erde gefallen sind.
    Echte Weltraummissionen in die Erdumlaufbahn oder noch weiter hinaus hat es am Spaceport noch nicht gegeben – und schon gar nicht Starts von Astronauten. Zumindest nicht von lebenden: Gleich beim ersten Start vom Spaceport aus hatte ein Bestattungsinstitut kleine Urnen mit der Asche von Menschen in die Rakete gepackt.
    Das SpaceShip2 (im Hintergrund) und sein Trägerflugzeug auf dem Spaceport America
    Das SpaceShip2 (im Hintergrund) und sein Trägerflugzeug auf dem Spaceport America (NMSA)
    Dabei setzt der Staat New Mexico, der die Einrichtung für rund zweihundert Millionen Dollar Steuergeld aus dem Wüstenboden gestampft hat, große Hoffnung in das Geschäft mit dem All. Immerhin verlegt nun bald Virgin Galactic seinen Betrieb zum Spaceport America.
    Wenn alles glatt läuft, gibt es ab dem kommenden Jahr zwar keine Starts in den Weltraum – aber mit dem SpaceShipTwo steigen dann einige Personen an den Rand des Alls auf, erleben für ein paar Minuten Schwerelosigkeit und landen kurze Zeit später wieder im Nirgendwo von New Mexico.