Dienstag, 30. April 2024

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Pianist Dimitar Bodurov
Expressiv auf Solopfaden

Zum Jazz kam der bulgarische Pianist Dimitar Bodurov durch seinen Vater, der in einer Hochzeitskapelle die Trompete blies. Sein kleiner Sohn hockte sich am liebsten hinter den Schlagzeuger und ließ sich verzaubern von der Schönheit und mitreißenden Kraft der Musik.

Am Mikrofon: Karl Lippegaus | 12.02.2019
    Ein Mann sitzt hinter einem Flügel und sieht nach unten
    Keith Jarretts "Köln Concert" erschloss ihm eine neue Welt: der Bulgare Dimitar Bodurov (Karl Lippegaus)
    Die typischen Verzierungen und wahnwitzigen Rhythmen der traditionellen Melodien prägen Bodurovs Stil noch heute. Das "Köln Concert" von Keith Jarrett, das in Bulgarien auf Raubkassetten kursierte, bevor das Land sich nach Westen hin öffnete, habe ihm eine nie gehörte musikalische Welt erschlossen, sagt Bodurov. Das sei etwas Neues gewesen, das es im Jazz für ihn vorher nicht gegeben habe. Wichtige Impulse kamen auch durch das - wenngleich kurze - Studium bei dem britischen Jazzpianisten John Taylor. Doch längst hat der heute in Amsterdam lebende Künstler seinen eigenen Stil gefunden. Mit eigenem Trio sowie als Solopianist ist der heute 39-jährige Dimitar Bodurov auf einem vielversprechenden Weg. In keiner Minute verlor seine Musik an Expressivität, als er sie im letzten November im Bonner Beethoven-Haus live präsentierte.
    Aufnahme vom 23.11.2018 aus dem Kammermusiksaal im Beethovenhaus Bonn