"Phantomschmerz"

29.04.2009
Am liebsten möchte der von Til Schweiger in "Phantomschmerz" gespielte Held ein berühmter Radrennfahrer werden. Dem charismatischen Womanizer ist vor allem sein Vergnügen wichtig. Ein tragischer Unfall, bei dem er ein Bein verliert, verändert sein Leben.
BRD 2008, Regie: Matthias Emcke, Darsteller: Til Schweiger, Jana Pallaske, Stipe Erec, Luna Schweiger, 98 Minuten, ab 12 Jahre

Til Schweiger mal nicht in einem eigenen Film, sondern "nur" in der Hauptrolle eines Beziehungsdramas, das die Geschichte eines charmanten Anarchisten erzählt. Filmheld Marc bietet mit langem Haar und chaotischem Heim das Paradebild eines charismatischen Anarchisten, für den alle bürgerlichen Tugenden nicht zählen und der nur sein eigenes Vergnügen lebt. Als geschiedener Vater genießt er die gelegentlichen Besuche seiner klugen und schönen Tochter (Luna Schweiger), mehr Verantwortung für seine Mitmenschen gedenkt er nicht zu übernehmen. Als Gelegenheitsjobber verdient er das Geld für sein eigentliches Lebensziel – ein berühmter Radrennfahrer zu werden.

Immer wieder wird er von seinem gutbetuchten Jugendfreund Alex und seiner Frau unterstützt, erst recht, als den charmanten Frauenheld und Geschichtenerzähler ein schwerer Schicksalsschlag trifft: Nach einem Unfall muss ihm ein Bein amputiert werden, mit dem unbeschwerten Lotterleben ist es nach einer quälenden Lernphase vorbei.

Regisseur Matthias Emcke erzählt die eigentlich dramatische Geschichte, die so wirklich seinem besten Freund passierte, befremdlich leidenschaftslos, mit allen nur denkbaren Klischees, denen auch Jana Pallaske als neue Freundin des Filmhelden zum Opfer fällt. Der ganze Film wirkt wie ein großer Werbeclip, oberflächlich und banal. Nur Luna Schweiger als Tochter Sarah kann sich mit glaubwürdigem Spiel als großes Talent einprägen.

Filmhomepage "Phantomschmerz"