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Weltpremiere von "Bridget Jones' Baby"
Morgenübelkeit zum Frühstück

Bridget Jones is back: Die etwas pummelige Londonerin ist mittlerweile fast 40 und mal wieder Single - und schwanger. Allerdings weiß sie nicht, wer der Vater ist. In Frage kommen ihre alte Flamme "Mr. Darcy" oder der smarte Unternehmer Jack Qwant. Gestern Abend feierte der dritte Teil der Filmreihe in London Weltpremiere.

Von Stephanie Pieper | 06.09.2016
    US-Schauspielerin Renée Zellweger posiert auf dem roten Teppich bei der Weltpremiere zum Film "Bridget Jones' Baby".
    Schauspielerin Renée Zellweger auf der Premiere des Films "Bridget Jones' Baby" (AFP)
    Lisa strahlt über das ganze Gesicht: Sie hat es bis in die erste Reihe hinter der Absperrung geschafft. Die 26-Jährige kommt aus Dülmen in Nordrhein-Westfalen, besucht gerade mit ihrer Freundin London und hat zufällig im Internet entdeckt, dass an diesem Abend die Weltpremiere von "Bridget Jones’ Baby" ist:
    "Bridget Jones begleitet mich seit ich etwa elf war, da habe ich den ersten Teil gesehen und seitdem immer wieder. Großartiger Film, der hat, was ein Film braucht: lustige Momente, traurige Momente, romantische Momente."
    Fans campierten vor dem Kino
    Viele Fans sind extra angereist, campieren schon seit dem frühen Morgen vor dem Kino am Leicester Square und warten auf die Stars - so wie die 25-jährige Natalie aus Nottingham, die selbst auch Jones mit Nachnamen heißt und die sich der etwas schusseligen, tollpatschigen, ungeschickten Film-Bridget einfach verbunden fühlt.
    "Ich kann nicht immer wieder dieselben Fehler machen … Ich bin schwanger!"
    Keine Pfunde mehr zu viel auf den Hüften, keine Zigaretten mehr, aber immer noch ein loses Mundwerk und Frust im Beziehungsleben: Es ist Bridget, wie wir sie kennen - aus "Schokolade zum Frühstück" von 2001 und "Am Rande des Wahnsinns" von 2004, verfilmt nach den Romanen von Helen Fielding. Zum dritten Mal hat sich die US-Amerikanerin Renée Zellweger einen britischen Akzent zugelegt und ist in die Rolle der Londoner Single-Frau geschlüpft:
    "Das ist eine neue und interessante kreative Herausforderung, diesen Frauencharakter noch einmal darzustellen, später im Leben. Und zu zeigen, wie Bridget einerseits gewachsen ist und andererseits dieselbe geblieben ist", sagt Zellweger.
    Konsequenz aus zwei One-Night-Stands: ein Baby
    Die Story in Kurzfassung: Bridget erwartet ein Baby - rätselt jedoch, wer wohl der Vater ist. Denn sie hatte gleich zwei One-Night-Stands kurz hintereinander. Einen mit ihrem Ex-Freund Mark Darcy, dem von Colin Firth gespielten britisch-steifen Menschenrechtsanwalt. Und einen mit dem smarten amerikanischen Tech-Unternehmer Jack Qwant, dargestellt von Patrick Dempsey. Beide Herren buhlen um Bridgets Gunst:
    "'Ich hab dir einen Tee mitgebracht.' - 'Danke sehr!' - 'Ich dir einen grünen Smoothie.' - 'Oh!' - 'Ich nehm' dir das ab.' - 'Darf ich dein… Handy tragen?'"
    Auf dem pinken Teppich in London fehlte: Hugh Grant. Denn der spielt - in seiner früheren Rolle des fiesen Verlegers Daniel Cleaver diesmal nicht mit. Darcys neuer Nebenbuhler Dempsey ist den Zuschauern vor allem bekannt als brillanter Neurochirurg aus der Krankenhaus-Serie "Grey’s Anatomy" - und konnte sich rasch mit der Jack-Rolle anfreunden: "Wir wollten, dass er das genaue Gegenteil von Darcy ist. Sehr amerikanisch, sehr optimistisch, sehr aufgeschlossen - zu allen Schandtaten bereit."
    Fans wünschen sich Happy End mit "Mr. Darcy"
    Als Vorlage für die romantische Komödie diente nicht das dritte Bridget-Buch von Helen Fielding, sondern ihre Kolumnen; auch Emma Thompson schrieb am Drehbuch mit. Die Fans bei der Weltpremiere waren sich weitgehend einig, wie das Happy End aussehen sollte: Bridget soll mit ihrer alten Liebe Mark glücklich werden.
    Danny aus der Nähe von Manchester setzt einfach darauf, dass auch der dritte Teil dem Kino-Publikum schlicht viel Lachen und viel Drama bietet. Der 25-Jährige findet übrigens: Bridget Jones ist keineswegs ein Frauenfilm, es sollten ihn ruhig mehr Männer gucken.