Intendant des Berliner HAU will neue Kunstform schaffen

Moderation: Jürgen Liebing · 25.12.2011
Matthias Lilienthal, scheidender Intendant des Berliner Theaters HAU, möchte mit einem Fünf-Millionen-Euro-Budget seine Vorstellung von der Kunst der Zukunft in die Tat umsetzen. Und das gerne in Berlin, wie er andeutete.
"Ich würde ja gerne diese ganzen Kategorien von Kino, bildender Kunst, Oper, Theater hinter mir lassen", sagte Lilienthal, der das HAU seit 2003 leitet. "Ich bin auf der Suche nach der Stadt, die mir fünf Millionen als Budget gibt und die mir mit zehn Millionen einen großen Hangar in Berlin-Tempelhof umbaut und genau so einen Raum neu denkt für eine Kunst der Zukunft." An einem solchen Ort würde er gern mit internationalen Regisseuren und in einer größeren Ruhe arbeiten, so Lilienthal. Interessieren würde ihn auch eine Zusammenarbeit mit der Berlinale, um das Medium Film "neu zu erfinden". Lilienthal: "Ich glaub, die Stadt braucht solche Neuerfindungen im Moment."

Dabei fühlt sich Lilienthal mit seinem Theater nach eigenen Worten derzeit "hemmungslos" geliebt: Berlin vertraue ihm blind. "Die Stadt ist mit mir groß geworden - ich leb hier seit 51 Jahren und die Leute haben gelernt, dass sie vielleicht mit Blessuren aus dem Theater kommen, aber dass es irgendwie interessant war." Die Pläne Lilienthals nach seinem Abschied vom HAU im Sommer 2012 führen ihn allerdings erst einmal weg von der deutschen Hauptstadt - nach New York: Dort werde er im Rahmen des Projekts "X Wohnungen" Installationen in privaten Wohnungen machen. Danach wolle er für zehn Monate in die libanesische Hauptstadt Beirut gehen, kündigte Lilienthal an.

Hinweis: Das vollständige Gespräch mit Matthias Lilienthal können Sie bis zum 25. Mai 2012 als MP3-Audio in unserem Audio-On-Demand-Player nachhören.
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