Edificio Copan

Leben im größten Wohnhaus der Welt

Die Ansicht einer Plattenbau-Häuserfront in Berlin mit Satelitenschüsseln an den Balkonen.
Haben die Bewohner des Edificio Copan einen Weg gefunden, die Utopie von Plattenbauten als Begegnungspunkt aller Schichten zu verwirklichen? © dpa/picture-alliance/Britta Pedersen
Von Tom Noga · 11.12.2016
Das Copan ist ein Monument, ersonnen von Oscar Niemeyer, dem Nestor der brasilianischen Architektur. In 1160 Wohnungen, verteilt auf sechs Blöcke, sollten Menschen aller sozioökonomischen Schichten leben und sich begegnen: im größten Wohnhaus der Welt. Lange galt dieser Traum als gescheitert.
Mit dem Niedergang der brasilianischen Wirtschaft verkam das Zentrum São Paulos und mit ihm das Copan. In den Gängen wurden Drogen verkauft und Überfälle verübt, Wohnungen zu Bordellen umfunktioniert und Treppenhäuser zu Müllhalden.
Doch heute hat sich vieles von dem erfüllt, was Niemeyer vorgesehen hatte: das Wohnhaus hat sich zu einem Ort gewandelt, der privater und öffentlicher Raum zugleich ist. Das hat mit Verwalter Affonso Celso Prazeres de Oliveira zu tun, der das Copan mit eiserner Hand regiert.
Produktion: DLF 2016