„Am Tag, als Adolf Hitler starb“ am Landestheater in Linz

Mit Kuttner auf Hitler-Austreibung

Der Radiomoderator und Regisseur Jürgen Kuttner
Der Radiomoderator und Regisseur Jürgen Kuttner © Deutschlandradio / M. Hucht
Moderation: Susanne Burkhardt |
Ob Buch, Film oder Magazin: Wenn irgendwo Hitler draufsteht, verkauft es sich gleich besser, kritisiert Jürgen Kuttner. Den „Hitler-Verwurstern“ setzt der Performer jetzt eine eigene Verwurstung entgegen: in Form der Show „Am Tag, als Adolf Hitler starb“.
Der Moderator, Regisseur und Performer Jürgen Kuttner ist genervt vom Hitler-Hype: „Diese Hitler-Verwurstung, die in den Medien stattfindet, im Fernsehen, im Radio, in Büchern – immer wieder neue Bücher – und in der Historikerzunft oder so was, die nervt so total“, sagte er im Deutschlandfunk Kultur.
„Hitler ist eine starke Marke, ist so stark wie BMW oder adidas oder Audi oder FC Bayern. Es gibt aber keinen Rechteinhaber. Jeder kann sich daran bedienen, kann sich irgendwie den Namen Hitler nehmen, den auf Kaffeetassen drucken und den an irgendwelchen Souvenirständen verkaufen.“

Die Verwurstung der Verwurstung der Verwurstung

Als Ausdruck des Protests gegen die Hitler-Verwurstung hat Kuttner sie zum Thema seiner neuen Show „Am Tag, als Adolf Hitler starb“ gemacht, die am Samstagabend im Landestheater in Linz Premiere feiert. Dass er sich damit selbst in die Reihe der „Hitler-Verwurster“ einfügt, räumt er freimütig ein: „Soziologen nennen das teilnehmende Beobachtung. Es ist eine verwurstende Verwurstungskritik, dieser Abend.“
Letztlich geht es Kuttner dabei gewissermaßen um eine Hitler-Austreibung: „So lange hitlern, bis das endlich mal irgendwie erledigt ist und man wieder ernsthaft politisch über diese Figur und über diese Zeit reden kann.“
(uko)

„Der Tag, an dem Adolf Hitler starb“ wird am 9.6. im Landestheater Linz aufgeführt. Weitere Informationen zum Stück und den Aufführungsterminen finden Sie hier.

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