Dienstag, 30. April 2024

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Ausbildung bei der ESA
Hoffnung auf eine deutsche Astronautin

Deutschland hat bisher zwölf Männer in den Weltraum geschickt – und noch nie eine Frau. Das könnte sich ändern: Bei der Astronauten-Ausschreibung der Europäischen Weltraum-Organisation ESA haben sich tausend Kandidatinnen aus Deutschland beworben.

20.11.2022
Der Astronaut Matthias Maurer bei seinem Außeneinsatz an der Raumstation ISS im März 2022
ESA-Astronaut Matthias Maurer bei seinem Außeneinsatz an der Raumstation ISS. Die russische Raumfahrtbehörde Roskosmos hat angekündigt, nach 2024 aus dem Betrieb der ISS aussteigen zu wollen. (IMAGO/ZUMA Wire/NASA)
Am Mittwoch (23.11.2022) gibt die ESA die Personen bekannt, die sich bei der Astronauten-Ausschreibung vor anderthalb Jahren durchgesetzt haben – und womöglich gibt es dann endlich eine Astronautin aus Deutschland. Bisher gehören zum ESA-Corps sechs Männer und eine Frau. Dieses Ungleichgewicht dürfte künftig etwas geringer ausfallen.

Zwölf deutsche Männer im Weltall

Von den rund 22.000 Bewerbungen kam etwa ein Viertel von Frauen. Gut tausend Kandidatinnen wollten die erste Deutsche im All werden. Deutschland hat bisher zwölf Männer in den Weltraum geschickt – und noch nie eine Frau. Damit ist es international absolutes Schlusslicht. Hierzulande wollte man jahrzehntelang keine Astronautin finden.
Tatsächlich haben sich auch gut 2600 deutsche Männer beworben. Sie dürften nur Außenseiterchancen haben, da es mit Matthias Maurer und Alexander Gerst schon zwei deutsche Astronauten im ESA-Corps gibt. Aber wer weiß...

Hohe Anforderungen

Um dienstlich in den Weltraum zu reisen, muss man einen wissenschaftlich-technischen Hintergrund haben, mehrsprachig, teamfähig und belastbar sein, sowie über interkulturelle Kompetenz verfügen. Die ESA startet jetzt auch ihr Paraastronauten-Projekt. Menschen mit unter 130 Zentimetern Körperlänge, einer Fuß- oder Unterschenkelprothese oder unterschiedlich langen Beinen sollten sich ausdrücklich bewerben.
Wen auch immer die ESA am Mittwoch auswählt: Die neuen Menschen auf der Astronautenliste könnten in einigen Jahren zur Internationalen Raumstation fliegen – und irgendwann vielleicht sogar zum Mond.
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