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Astronomie
Leuchtspuren aus der Leier

Am Himmel gibt es 88 Sternbilder - darunter ist nur ein Musikinstrument, die Leier. In den kommenden Nächten lässt sie ein paar leuchtende Töne über das Firmament huschen.

Von Dirk Lorenzen | 20.04.2015
    Am frühen Morgen huschen die Sternschnuppen aus der Leier kommend über den Osthimmel
    Am frühen Morgen huschen die Sternschnuppen aus der Leier kommend über den Osthimmel (Stellarium)
    Denn derzeit kreuzt die Erde die Bahn des langperiodischen Kometen Thatcher. Er ist 1861 am Himmel erschienen und wird erst in gut zweieinhalb Jahrhunderten wieder auftauchen.
    Doch jedes Jahr im April bringt er sich mit den Steinchen in Erinnerung, die er auf seiner Bahn hinterlassen hat. Treten die Kometenreste mit fast 200.000 Kilometern pro Stunde in die Atmosphäre ein, sehen wir sie als Sternschnuppen.
    Da die Leuchtspuren aus der Leier zu kommen scheinen, heißt dieser Sternschnuppenschwarm Lyriden. Das Maximum wird in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag erreicht - pro Stunde zeigen sich dann bis zu 20 Meteore.
    Die meisten dürften nur mäßig hell sein, doch immer wieder gibt es bei den Lyriden auch richtige Feuerbälle. Beim Sternschnuppen-Beobachten sind Geduld und Glück gefragt.
    Bis zum Wochenende zeigen sich noch einige Nachzügler. Die beste Beobachtungszeit ist von etwa Mitternacht bis zum Beginn der Morgendämmerung. Die Leier sollte möglichst weit über dem Horizont stehen.
    Blicken Sie in den frühen Morgenstunden einfach hoch an den Südosthimmel. Der Hauptstern der Leier ist Wega, ein strahlend heller blau-weißer Stern. Die Saiten sind in der kleinen Raute links unterhalb gespannt.
    Die leuchtenden Noten huschen in alle Richtungen. Da der Mond rechtzeitig untergeht, lassen sich die Lyriden in dunkler Nacht besonders gut bestaunen.