Es dürften zwei Themen sein, die den französischen Präsidenten, die Bundeskanzlerin und den Präsidenten des Europäischen Parlaments hauptsächlich beschäftigen: Wie umgehen mit den Flüchtlingen und wie einen möglichen Brexit vermeiden, also einen Austritt Großbritanniens aus der EU. Stoff genug, um sich eine ganze Weile die Köpfe heiß zu reden, Hollande, Merkel und Schulz aber haben nur einen Abend. Und eigentlich – so hieß es im Vorfeld – auch keinerlei Absicht, die Öffentlichkeit über etwaige Ergebnisse in Kenntnis zu setzen.
Das informelle Treffen, das mit einem Essen in einem Strassburger Restaurant beschlossen wird, dient vor allem der Vorbereitung eines EU-Gipfels, der in knapp zwei Wochen in Brüssel stattfindet. Hollande, Merkel und Schulz seien wild entschlossen, den Schengen-Raum zu verteidigen, hieß es aus diplomatischen Kreisen in Frankreich, dafür wollten sie gemeinsame Ideen entwickeln.
Die Bundeskanzlerin will sich dafür einsetzen, eine europäische Lösung dafür zu finden, wie die vielen Flüchtlinge gerechter verteilt werden; das liegt auch in ihrem eigenen Interesse. Bei dem Treffen in Strassburg kommen vermutlich auch die so genannten Hot Spots zur Sprache, Aufnahmezentren für Flüchtlinge außerhalb der EU. Außerdem geht es um einen besseren Schutz der EU-Außengrenze, und auch um die Kontrollen an der griechisch-türkischen Grenze.
Nach dem Treffen mit Hollande und Schulz wird die Kanzlerin morgen in die Türkei reisen. Dort trifft sie sich mit Staatspräsident Erdogan. Und auch hier steht auf der Tagesordnung: Wie umgehen mit den Flüchtlingen.