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Kunstaktion
Der verwanzte Wald

Die heutige Technik ermöglicht jeden, sich mit Richtmikrofonen unter das Volk zu mischen und Orte zu verwanzen, die man für interessant hält. Florian Mehnert hat den Wald verwanzt, den vermeintlich letzten Rückzugsort der Menschen.

Florian Mehnert im Corso-Gespräch | 18.11.2013
    Massenhafte Ausspähung durch die NSA – das geht dann doch zu weit. Weiter jedenfalls, als alle bisherigen Ausspähungen, von denen jeder wissen konnte: denen von Unternehmen wie Google oder Facebook etwa. Und dann das abgehörte Kanzlerinnenhandy – das geht gar nicht. Ob allerdings wegen dieser Vorgänge ein Ermittlungsverfahren eingeleitet wird, das sei derzeit noch offen, sagt Generalbundesanwalt Harald Range. Ob es politische Folgen haben wird, ist unklar. Und was sagen die Bundesbürger? Sie gehen nicht auf die Barrikaden.
    Genau deshalb hat sich der Künstler Florina Mehnert noch einen Schritt weiter vorgewagt: Warum sollte man das Abhören der Mitmenschen den Geheimdiensten überlassen?
    Er hat über Tage hinweg Wege und Lichtungen mit Mikrofonen ausgestattet. So hat er vorübergehende Passanten belauscht. Dann hat er die Mikrofone abgehängt, die Abhörprotokolle ausgewertet und Auszüge auf seine Internetseite gestellt. Als Warnung vor der unsichtbaren Bedrohung durch die totale Überwachung.
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