An das Schaffen der einflussreichen Musikmäzenin erinnert ab dem 11. Oktober eine Ausstellung an der Universität Siegen. Matthias Henke vom Lehrstuhl für Historische Musikwissenschaft hat sie gemeinsam mit Studierenden des Fachs Musik der Universität Siegen erstellt. Die Vorbereitungen für die Ausstellung hätten fast zwei Jahrzehnte gedauert, sagte Henke im Musikjournal. In den letzten drei bis vier Jahren habe es dann noch einmal "große Erfolge in der Materialortung" gegeben. Ausgangspunkt dafür sei eine Hörfunksendung gewesen. Durch einen Kontakt zum Jüdischen Museum in Berlin habe man Zugang zu einem Briefwechsel mit Emmy Rubensohns Schwager erhalten. Dieser hätte Aufschluss über das Leben der Rubensohns im Exil in Shanghai gegeben.
Emmy Rubensohn in den Memoiren von Ernst Krenek
Zum ersten Mal ist Henke Ende der 1990er-Jahre auf Rubensohn aufmerksam geworden - und zwar in den Memoiren des Komponisten Ernst Krenek. Dieser habe ihr ein ausführliches Kapitel gewidmet. Krenek habe während seiner Zeit in Kassel in ihrem Haus gewohnt. "Diese Freundschaft hat ein Leben lang gedauert", so Henke. Rubensohn selbst habe sich wahrscheinlich nicht als Musikmäzenin gesehen, glaubt der Musikwissenschaftler. Sie habe sich darüber kaum Gedanken gemacht. "Wenn man ihre Briefe liest, merkt man, dass sie eine geniale Netzwerkerin war und sie immer wieder versuchte, Opern oder Werke von Krenek zu lancieren."
Aus dem Exil in Shanghai nach New York
Das sei ihr auch in ihrer Zeit in New York geglückt - zum Beispiel über gute Kontakte zum Dirigenten Dimitri Mitropoulos oder Kooperationen mit dem Museum of Modern Art.
Weitere Informationen zur Ausstellung:
"Wissen Sie noch wer ich bin? Die Musikmäzenin Emmy Rubensohn". 11. bis zum 30. Oktober 2018, Passage der Teilbibliothek des Campus Unteres Schloss, Siegen
"Wissen Sie noch wer ich bin? Die Musikmäzenin Emmy Rubensohn". 11. bis zum 30. Oktober 2018, Passage der Teilbibliothek des Campus Unteres Schloss, Siegen
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