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Frankreich
Attentäter verschanzen sich

Die beiden Hauptverdächtigen des Anschlags auf das Satiremagazin "Charlie Hebdo" haben sich nordöstlich von Paris mit einer Geisel verschanzt. Die Behörden stehen in Kontakt mit ihnen. Inzwischen wird von einer weiteren Geiselnahme am östlichen Stadtrand von Paris berichtet.

09.01.2015
    Großeinsatz der Polizei im Raum Paris gegen die Charlie-Hebdo-Attentäter
    Großeinsatz der Polizei im Raum Paris gegen die Charlie-Hebdo-Attentäter (AFP / Joel Saget)
    Den Berichten zufolge ereignete sich der neue Vorfall an der Porte de Vincennes, das liegt im Osten von Paris. Dort überfiel ein Bewaffneter offenbar ein Lebensmittelgeschäft für koschere Produkte. Es könnte sich bei dem Mann möglicherweise um den Täter handeln, der gestern in Paris eine Polizistin erschossen hatte.
    Derweil läuft der Großeinsatz nordöstlich von Paris weiter. Heute früh hatten zunächst zwei Männer nach Angaben aus Polizeikreisen in der Stadt Montagny Sainte Felicité etwa 50 Kilometer nördlich von Paris einen Peugeot als neues Fluchtfahrzeug in ihre Gewalt gebracht. Dabei seien Schüsse gefallen. Anschließend habe es eine Verfolgungsjagd gegeben.
    Später hatten die beiden Männer, bei denen es sich laut Innenministerium sehr wahrscheinlich um die Attentäter von Paris handelt, in einem Unternehmen in der Gemeinde Dammartin-en-Goële rund 20 Kilometer vom Pariser Flughafen Charles-de-Gaulle eine Geisel genommen. Zahlreiche Polizeifahrzeuge, Rettungswagen und Helikopter sind inzwischen am Ort des Geschehens. "Es läuft ein Einsatz, um die Verantwortlichen des feigen Attentats vor zwei Tagen zu neutralisieren", sagte Cazeneuve. Der Flughafen sperrte wegen der Polizeiaktion zwei Landebahnen.
    Das französische Innenministerium twitterte die Aussage eines Sprechers, wonach die Einsatzkräfte versuchen, Kontakt zu den Geiselnehmern aufzunehmen.
    .@PHBrandet porte parole du ministère : "La priorité est d'établir un dialogue avec les forcenés"— Ministère Intérieur (@Place_Beauvau) January 9, 2015
    Die Gemeinde Dammartin-en-Goële liegt etwa 40 Kilometer von dem Ort entfernt, an dem die beiden Hauptverdächtigen des Anschlags auf die Redaktion der Satirezeitschrift "Charlie Hebdo" mit zwölf Toten zuletzt gesucht wurden. Regierungschef Manuel Valls betonte: "Wir sind in einem Krieg gegen den Terrorismus", nicht in einem Krieg gegen eine Religion oder eine Zivilisation.
    (hba/jcs)