BRD in den 50ern und 70ern

Die Rückkehr der Spätaussiedler

51:47 Minuten
Heinrich Weitz
Heinrich Weitz, Präsident des Deutschen Roten Kreuzes, begrüßt am 29. Dezember 1954 in Bonn ein junges Mädchen, das nach jahrelangem Kampf mit den Behörden aus Polen zu ihren Eltern nach Bonn umsiedeln durfte. © picture-alliance / dpa
Von Peter Aurich und Hans-Günter Goldbeck-Löwe · 14.05.2022
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In den 50er- und 70er Jahren haben RIAS-Reporter Spätaussiedler porträtiert. Spannend an den Geschichten ist nicht nur, was sie über die jüngste deutsche Vergangenheit erzählen, sondern auch, was sie über die Reporter sagen.
Im Beitrag von Peter Aurich aus dem Jahr 1957 steht die Familienzusammenführung im Mittelpunkt, die erst ein Jahr zuvor so richtig anlief, weil zuvor die verhärteten Fronten es nicht zugelassen hatten. Die Freude, es endlich geschafft zu haben, wird jedoch überschattet von dem feindlichen Verhalten der Alteingesessenen. Sie werden als "Polacken" und "Russen" beschimpft.
In unserem zweiten, im Jahr 1974 gesendeten Beitrag geht es um die zweite Generation von Spätaussiedlern, die erst in den 70er-Jahren gekommen sind. 500 von ihnen, die in die 51 Heimförderschulen des deutschen Caritasverbandes gehen, haben in einem Aufsatzwettbewerb aufgeschrieben, wie sie sich in der Bundesrepublik fühlen.
Die feindselige Haltung der Deutschen treibt viele Jugendliche immer noch um: „Deutschland ist nicht meine Heimat, denn hier werde ich immer als Ausländerin behandelt. Nur weil ich noch nicht gut die deutsche Sprache beherrsche und nicht hier geboren bin.“
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