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Der Krebs

Nach Einbruch der Dunkelheit steht ein sehr bekanntes, aber dennoch sehr unscheinbares Sternbild hoch am Himmel: der Krebs.

Von Dirk Lorenzen | 31.03.2009
    Den Südwesthimmel nehmen noch die prächtigen Wintersternbilder ein, Orion, Stier, Großer Hund usw. Im Osten steigt das Frühlingsdreieck auf, mit Löwe, Bootes und Jungfrau. Genau am Übergang vom Winter- zum Frühlingshimmel steht der Krebs. Er hat nur sehr lichtschwache Sterne.

    Dafür gibt es im Krebs den auffälligen Sternhaufen Praesepe, die Krippe. Er ist von einem dunklen Standort aus bequem mit bloßem Auge als nebliger Fleck zu erkennen. Schon ein Fernglas zeigt die enorme Sternenfülle. Ganz nahe der Krippe stehen zwei Sterne: Asellus Borealis und Asellus Australis, der nördliche und der südliche Esel.

    In der Antike erreichte die Sonne den höchsten Stand des Jahres im Sternbild Krebs. Daher wird der nördliche Wendekreis noch heute als Wendekreis des Krebses bezeichnet. Aufgrund der Präzession, einer ganz langsamen taumelnden Bewegung der Erdachse, ist der Sommerpunkt mittlerweile durch die angrenzenden Zwillinge bis in den Stier gewandert. So steht die Sonne nicht mehr zu Sommeranfang im Krebs, sondern vom 20. Juli bis zum 10. August.

    Nach einer antiken Sage hat der Krebs Herkules attackiert, als der mit der vielköpfigen Hydra kämpfte. Herkules zertrat den Krebs - daher sehen wir heute Abend hoch am Südhimmel nur dessen unscheinbare Reste.

    Das Sternbild Krebs


    Der offene Sternhaufen M44, auch Praesepe oder Krippe genannt