Montag früh gegen 0.30 Uhr verschwindet die Venus hinter dem rechten Sonnenrand. Erst Dienstag Abend gegen 22 Uhr taucht sie auf der anderen Seite wieder auf.
Von diesem Schauspiel ist leider nichts zu sehen, denn die Venus geht beim Verschwinden und Wiederauftauchen völlig im Lichterglanz der Sonne unter.
Venus beschreibt gerade einen großen Bogen hinter der Sonne, so wie sie das gut alle anderthalb Jahre tut. Sie wechselt von der westlichen auf die östliche Seite der Sonne – nach ihrer Zeit als Morgenstern steht sie nun vor der nächsten Abendsichtbarkeit.
Meist läuft sie bei einer solchen Passage etwas ober- oder unterhalb der Sonne vorbei. Dieses Mal aber zieht sie genau hinter der Sonnenscheibe entlang.
Wandert die Venus in umgekehrter Richtung, also vom Abend- an den Morgenhimmel, führt ihr Weg zwischen Erde und Sonne hindurch. 2004 und 2012 kam es dabei zum Venustransit: Die schwarze Kugel des Planeten wanderte für einige Stunden über die Sonnenscheibe.
Während die Venus äußerst selten vor der Sonne steht, befindet sie sich relativ oft hinter ihr. Zuletzt wurde sie im Juni 2008 von der Sonne bedeckt, das nächste Mal geschieht dies im Juni 2024.
Der Blick zur Sonne geht Montag und Dienstag immer auch zur Venus. Allerdings versteckt sich unser innerer Nachbar hinter der glühenden Sternkugel.