Beim jetzigen Start geht es um die außergewöhnliche Progress-Mission Nummer 67. Sie wird erstmals ein Teil der Internationalen Raumstation abbauen. Zunächst geht es für die unbemannte Frachtkapsel vom russischen Weltraumbahnhof Baikonur zur Station in 400 Kilometern Höhe. An Bord sind gut zwei Tonnen Material: unter anderem Lebensmittel, Sauerstoff, Ersatzteile, Treibstoff und Post für die Menschen, die in den Modulen leben und arbeiten.
Progress 67 wird am Pirs-Modul der ISS festmachen. Es ist rund fünf Meter lang und hat einen Durchmesser von zweieinhalb Metern. Seit mehr als 15 Jahren ist Pirs Teil der Station und dient zum Andocken von Raumfrachtern. Es wurde auch schon zum Ausstieg von Menschen für Einsätze im freien Weltraum genutzt.
Da es ein weiteres, fast baugleiches Modul gibt, wird Pirs nicht mehr gebraucht. Es soll gegen Ende des Jahres mit der Progress-Kapsel 67 von der Raumstation abkoppeln und in der Atmosphäre verglühen. Es wäre das erste Mal, dass ein Modul, das lange zum Orbitalkomplex gehörte, die Raumstation verlässt. An der Stelle von Pirs soll im kommenden Jahr endlich das russische Forschungslabor Nauka andocken, dessen Bau sich um Jahre verzögert hat.
Zum ersten Mal seit dem Jahr 2011 würde die ISS dann wieder um ein größeres Modul erweitert.