Dienstag, 30. April 2024

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Putschversuch in der Türkei
"Das nimmt keine gute Wendung für das Land"

Erdogan habe schon vor dem Putschversuch sehr, sehr paranoid regiert, sagte Kristian Brakel von der Heinrich-Böll-Stiftung im Deutschlandfunk. Er habe die Ansicht vertreten, dass er gestürzt werden sollte. Und jetzt sei solch ein Versuch eingetreten. So werde der Präsident jetzt noch härter gegen seine Gegner vorgehen.

Kristian Brakel im Gespräch mit Jürgen Zurheide | 16.07.2016
    Sie sehen viele Menschen auf dem Taksim-Platz in Istanbul, außerdem Polizei- und Militärfahrzeuge.
    Szenen vom Istanbuler Taksim-Platz, auf dem zu sehen sein soll, wie Polizisten Militärangehörige festnehmen. (picture-alliance / dpa / Tolga Bozoglu)
    Kristian Brakel hält es aber für relativ unwahrscheinlich, dass der Putsch inszeniert war. Dagegen spreche etwa die Art und Weise, wie das Geschehen sich in der Nacht entwickelt habe, dass es zu viel mehr Toten gekommen sei, als ursprünglich angenommen und dass das Parlament beschossen worden sei.
    Die Quellenlage sei schwierig, aber sie sei relativ gut im Vergleich zu anderen Fällen, weil die Regierung keine Nachrichtensperre verhängt habe, sagte Brakel. Das Internet und Twitter hätten die ganze Zeit relativ gut funktioniert.
    Das komplette Interview können Sie in Kürze nachhören.