Voller Einsatz für die Heim-WM. Auch der damalige Kanzler Gerhard Schröder hat nach Informationen der "Süddeutschen Zeitung" um Unterstützung geworben – und zwar beim katarischen Emir Hamad Bin Khalifa Al-Thani.
Als der Emir im Mai 1999 auf Staatsbesuch in Berlin war, stand die WM 2006 wohl mit auf der Agenda. Die SZ zitiert aus Notizen des Kanzleramts. "Emir ist fußballbegeistert; hat großen Einfluss auf die Stimmabgabe", steht da vor dem Treffen. Danach notiert das Kanzleramt der Zeitung zufolge, dass sich der Katarer "wohlwollend geäußert habe", aber wohl auch Sympathien für Südafrika hege.
Südafrika war der große Konkurrent, als die WM Mitte 2000 vergeben wurde. Deutschland setzte sich hauchdünn durch – auch dank Mohammed Bin Hammam, dem damaligen Vertreter des Emirs in der Fifa-Exekutive. Bin Hammam wählte nicht nur selber Deutschland, sondern warb auch für weitere, notwendige Stimmen aus Asien.
Wie viel das Treffen zwischen Kanzler Schröder und dem Emir damit zu tun hatte, ist offen – genauso wie die Frage, was der katarische Herrscher von seiner mutmaßlichen Unterstützung gehabt haben könnte. Ob es auf dem Treffen auch um wirtschaftliche Themen ging, wollte Schröder gegenüber der SZ nicht erläutern.
Bekannt ist, dass in zeitlicher Nähe zur WM-Vergabe große deutsche Konzerne mit Firmen aus asiatischen Ländern wie Thailand oder Südkorea Geschäfte abschlossen oder ankündigten.