Worte der Wende: Abwickeln

Von Ulrike Draesner · 10.11.2009
Wer etwas abwickelt, muss das Abgewickelte aufwickeln, sonst wickelt er den abgewickelten Faden auf sich, wodurch der Abwickler zum Verwickler wird, umwickelt von die Umwicklung dessen, was ausgewickelt und weggepackt werden sollte, um entwicklungslos abgewindelt zu sein, obwohl ein Land kein Wollfaden und kein Baby ist.
Babys gehören gewickelt, das hörten beim Abwickeln alle heraus, noch nicht heraus aus dem Gröbsten, wie man so sagt, während die Abwicklung der Abwicklung im Gröbsten mit weiteren Verwicklungen durch Einwicklung und Minderentwicklung oder Verentwicklung und Gering-Auswicklung bei gleichzeitiger Verstrickung in bereits Abgewickeltes verwickelt wurde, wodurch die Notwendigkeit stieg, die Abwicklung der Abwicklungsabwicklung, also die Kontrolle der Entwicklung durch Abwicklungskontrolle der bereits abgewickelten Abwicklungen zu steigern, die ihrerseits durch weitere Entwicklungen in unterentwickelten, genannt strukturschwachen Gebieten wieder verentwickelt und entwinkelt werden mussten, was zu einer Unterentwicklung der Abwicklungsentverwicklung bei gleichzeitige Konvergenz der Entwicklungslinien der Verwicklungen des Ausgewickelten führte, sodass plötzlich links und rechts der ehemaligen Grenze das Gefühl entwickelt wurde, dass man um den Finger gewickelt worden war, und zwar den des jeweils anderen, oh Horror der Einheit, es wickelt noch.