Dienstag, 30. April 2024

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Familiengeschichte
Meine Vorfahre, der Hexer

Heine In der Holtbecke wurde 1589 in die Emscher geworfen. Doch er ging nicht unter. Damit galt als bewiesen: Der Mann ist verhext. Die Journalistin Merle Schmalenbach hat gut 400 Jahre später das Schicksal ihres Vorfahren recherchiert und erzählt im DLF, wie die Hexenjagd ausging.

Merle Schmalenbach im Gespräch mit Benedikt Schulz | 24.08.2016
    Merle Schmalenbach
    Merle Schmalenbach (privat)
    Heine In der Holtbecke soll mit dem Teufel paktiert haben, berichtet Merle Schmalenbach, mit der fehlgeschlagenen Wasserprobe in der Emscher wollte er das Gegenteil beweisen. Unter Folter legte er ein Geständnis ab: Er habe mit einer "schwarzen Materie", die ihm der Dämon gab, seine Frau und seine Kinder umgebracht. Auf einem roten Kalb sei er zum Hexentanz geritten.Später zog Heine sein Geständnis zurück und der Richter kam ins Nachdenken.
    "Die Mechanismen, die damals gegriffen haben, sind nicht vorbei, die greifen heute auch noch. Das Wort Hexenjagd ist nicht zu Unrecht immer noch in unserem Sprachgebrauch. Es ist ganz gut, wenn man sich immer wieder vor Augen hält, wozu Menschen fähig sind", bilanziert die Journalistin ihre Recherche.