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Astronomie
Mars die ganze Nacht

Der äußere Nachbarplanet der Erde verlangt Himmelsfreunden viel Geduld ab: Denn nur gut alle zwei Jahre ist Mars hell und strahlend zu beobachten.

Von Dirk Lorenzen | 08.04.2014
    Im Moment ist es wieder so weit. Die Erde überholt heute Mars auf der Innenbahn. Damit steht der Planet an unserem Himmel der Sonne genau gegenüber, die Astronomen sprechen von Opposition. Er ist jetzt die ganze Nacht über zu sehen.
    Um die lange Zeitspanne zwischen zwei Marsoppositionen zu verstehen, stellt man sich die acht Planeten am besten als Sportler vor, die auf den Bahnen eines Stadions laufen. Dabei ist die Erde auf der dritten Bahn unterwegs, Mars auf der vierten.
    Die Planeten laufen um so langsamer, je weiter außen ihre Bahnen sind. Merkur ganz innen ist ein Sprinter und zudem der mit der kürzesten Bahn. Neptun ganz außen hat die längste Strecke zurückzulegen und schafft nur Schritttempo.
    Ihn hat die Erde auf Bahn drei schon nach einem Jahr und zwei Tagen wieder eingeholt, weil er kaum vom Fleck kommt. Jupiter auf Bahn fünf wird immer nach einem Jahr und einem Monat überholt.
    Mars aber ist schwer zu fassen. Hat die Erde einmal ihre Bahn komplett zurückgelegt, befindet er sich genau auf der anderen Seite des Stadions. Die Erde muss mehr als zweimal die eigene Bahn ablaufen, bis sie Mars wieder einholt. Das nächste Mal nach heute geschieht dies Ende Mai 2016.
    Entdecken Sie den rötlichen Mars oberhalb von Spica, dem Hauptstern im Sternbild Jungfrau. Heute Abend um 23 Uhr überrundet die Erde ihn elegant ein weiteres Mal.