Tricksen mit der Einbürgerung

Der Streit um die "Turbo-Nationalisierung" im Spitzensport

Zwei Spieler der Gastgeber bei der Handball-WM in Katar im Kampf gegen Paul Drux.
Zwei Spieler der Gastgeber bei der Handball-WM in Katar verteidigen gegen den deutschen Handballer Paul Drux. © dpa / picture alliance / Axel Heimken
Von Günter Herkel · 16.10.2016
Bei der diesjährigen Leichtathletik-EM in Amsterdam schnitt die Türkei ungewöhnlich erfolgreich ab. Zwölfmal Edelmetall bedeuteten am Ende Rang vier in der Nationenwertung. Der Haken: Nur vier der Medaillengewinner sind in der Türkei geboren. Kein Einzelfall, der Wechsel der Staatsangehörigkeit im Spitzensport nimmt zu.
Kein Einzelfall: Bei der letztjährigen Handball-WM in Katar stieß die gastgebende Nation mit einem internationalen Legionärs-Team überraschend bis ins Finale vor.
Der Wechsel der Staatsangehörigkeit wird zu einem immer häufiger beobachteten Phänomen im Spitzensport. Erleichtert wird dies durch vergleichsweise laxe Regeln der internationalen Sportverbände: So dürfen Athleten meist schon nach einem Jahr Sperre die Nationalität wechseln, wenn sich die beiden nationalen Verbände einig sind. Diese Praxis eröffnet für viele Beteiligte die Chance auf lukrative Transfers. Denn offensichtlich spielen wirtschaftliche Beweggründe gegenüber anderen individuellen Motiven beim Nationalitätenwechsel eine entscheidende Rolle.
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