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Feuerring über dem Pazifik

Am Freitagmorgen früh um 2 Uhr 28 ist Neumond. Dann stehen Sonne, Mond und Erde genau auf einer Linie. Das Zusammentreffen ist dieses Mal so exakt, dass der Schatten des Mondes die Erde trifft – es kommt zu einer Sonnenfinsternis.

Von Dirk Lorenzen | 09.05.2013
    Doch der Neumond ist nicht groß genug, um die Sonnenscheibe komplett abzudecken. Denn Montag Nachmittag zieht der Mond durch den erdfernsten Punkt seiner Bahn – er erscheint morgen bereits recht klein.

    Der Abstand des Mondes von der Erde schwankt um etwa elf Prozent – entsprechend variiert auch sein scheinbarer Durchmesser an unserem Himmel.

    Das fällt beim Mondschein am Nachthimmel kaum auf – aber wenn der Mond vor der Sonne steht, ist die Größe ganz entscheidend. Morgen ist der Mond zu klein, um die Sonne ganz zu verfinstern.

    Selbst in der Mitte der Finsternis bleibt ein Stück der Sonnenoberfläche ringförmig um die Mondscheibe sichtbar. Wenn man sich die Sonne als 50-Cent-Stück vorstellt, dann ist der Mond morgen ein Ein-Euro-Stück, das genau mittig auf der 50-Cent-Münze liegt – deren Rand bleibt somit sichtbar.

    Stünde der Mond morgen im erdnahen Bereich seiner Bahn, wäre er groß genug, um die Sonne ganz abzudecken. Dann wäre er ein Zwei-Euro-Stück, das die 50 Cent vollständig bedeckt.

    Die verpasste Totalität braucht uns nicht zu grämen. Denn das kosmische Schattenspiel findet für uns mitten in der Nacht statt.

    Die ringförmige Phase beginnt gegen null Uhr dreißig unserer Zeit in der Wüste Westaustraliens und endet vier Stunden später im Nirgendwo des Südpazifik.



    Informationen rund um Sonnenfinsternisse

    Interaktive Karte zum Verlauf der ringförmigen Sonnenfinsterns