Dienstag, 30. April 2024

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Kristina Dunz und Eva Quadbeck
„Ich kann, ich will und ich werde. Annegret Kramp-Karrenbauer“

Annegret Kramp-Karrenbauer gilt als aussichtsreiche Kandidatin für die Nachfolge von Angela Merkel als CDU-Chefin. Zwei Journalistinnen haben sich daran gemacht, die Führungsqualitäten und Visionen der Politikerin darzustellen.

Tonia Koch im Gespräch mit Melanie Longerich | 08.10.2018
    Bundeskanzlerin Angela Merkel (r, CDU) und Annegret Kramp-Karrenbauer, CDU-Generalsekretärin, nehmen an der Sitzung des CDU-Vorstands im Konrad-Adenauer-Haus teil. Foto: Kay Nietfeld/dpa | Verwendung weltweit
    Annegret Kramp-Karrenbauer (links) gilt als aussichtsreiche Kandidatin für die Nachfolge von Angela Merkel (rechts) als CDU-Chefin (dpa)
    Die Mission der Buches sei klar, so die Rezensentin: "Hier steht eine in den Startlöchern, die kann das, die will das und nun lasst sie mal machen." Saarland-Korrespondentin Tonia Koch hat Kramp-Karrenbauer in ihrer Zeit als saarländische Ministerpräsidentin lange begleitet.
    Die CDU-Politikerin lasse sich im Buch als eine Vertreterin des "Typus der scheinbar unscheinbaren Frau" darstellen, zudem werde ihr ein "unbedingter Machtwille" attestiert, der sie "bis ganz nach oben" bringen könne.
    Parallelen zur Kanzlerin
    Die Autorinnen versuchten, vor allem Parallelen zu Angela Merkel aufzuzeigen. So werde auch Annegret Kramp-Karrenbauer häufig unterschätzt, heißt es. Eine Einschätzung, die Tonia Koch nicht teilt, vielmehr diene der Merkel-Vergleich dazu, die Kanzlerinnen-Fähigkeiten der CDU-Generalsekretärin zu betonen.
    Darüber hinaus verbinde die beiden Politikerinnen, dass sie "risikobereit und entschlossen" seien und eine "gewisse Härte gegen sich selbst" zeigten, so die Autorinnen.
    Die politischen Motivation kommt zu kurz
    Zu kurz komme im Buch dagegen eine klare Abgrenzung zu Angela Merkel. Ebenso würden Aussagen, die Kramp-Karrenbauer in den im Buch aufgeführten Interviews trifft, nicht genügend aufgegriffen. Auch über ihre politische Motivation erfahre man zu wenig, die letzten 20 Jahre ihres politischen Wirkens kämen kaum zur Sprache.
    Lesenswert sei das Buch trotzdem, so Tonia Koch. Kramp-Karrenbauer habe sich dem Leser geöffnet. Zudem spiele das Buch im politisch sehr spannenden Sommer 2018, als Horst Seehofer die Koalition ins Wanken gebracht habe und Annegret Kramp-Karrenbauer als frisch gewählte Generalsekretärin in Krisensitzungen ihr Können unter Beweis stellen musste. Zwar nur als Randfigur, findet die Rezensentin, für die Autorinnen steht aber fest: Annegret Kramp-Karrenbauer hat in der Krise Führungsqualitäten bewiesen.
    Kristina Dunz, Eva Quadbeck: "Ich kann, ich will und ich werde. Annegret Kramp-Karrenbauer, die CDU und die Macht",
    Propyläen Verlag, 304 Seiten, 22 Euro.
    Das Buch erscheint am 12. Oktober.