Gegen 21 Uhr gibt der Osthorizont den Blick auf den abnehmenden Mond frei. Vor drei Tagen war Vollmond, und so erscheint der Erdtrabant noch ziemlich rundlich.
Eine Stunde später steht er dann schon hoch genug, dass auch die Umgebungssterne aus dem horizontnahen Dunst auftauchen. Dann erkennt man eine Handbreit links unterhalb des Mondes den rötlichen Stern Aldebaran, den Hauptstern im Stier.
Zwischen Aldebaran und dem Mond liegt die Sternengruppe der Hyaden, die am Himmel jetzt die Umrisse einer nach rechts weisenden Pfeilspitze nachzeichnet - oder wie ein auf der Seite liegendes "V" erscheint.
Gegen zweiundzwanzig Uhr steht der Mond gut drei Grad westlich der Pfeilspitze. Um Mitternacht sind es noch gut zwei Grad, und morgen früh vor Sonnenaufgang steht der Mond dann mitten im oberen Balken des V.
Er leuchtet dann mitten in den Hyaden, was besonders im Fernglas ein spektakulärer Anblick ist. Bis zum Wiederaufgang morgen Abend steht der Mond dann schon weit links von Aldebaran und Hyaden.
Sollte der Blick auf den Himmel versperrt sein, lässt sich stattdessen eine Gedenkminute für die NASA-Sonde Magellan einlegen. Sie hat vier Jahre lang die Venus erkundet und die Oberfläche per Radar kartiert.
Vor genau 20 Jahren zog sie ihre letzten Bahnen um den Schwesterplaneten der Erde. Am 13. Oktober 1994 ist sie planmäßig auf der Venus aufgeschlagen.