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Spekulanten im Paradies

Herrliche Strände, gastfreundliche Menschen und schöne Hotels: Sardinien ist für viele Urlauber eine Trauminsel im Mittelmeer. Im Sommer treffen sich die Reichen aus aller Welt an der Costa Smeralda, in den Häfen liegen die Luxusyachten der Jetsetter, Silvio Berlusconi hat sich dort eine Prachtvilla errichtet, die hunderte von Millionen Euro wert sein soll.

Mit Reportagen von Karl Hoffmann | 05.11.2011
    Doch außerhalb der Saison und abseits der Küsten ist Sardinien ein armes Land.

    Die 1,5 Millionen Sarden profitieren nicht vom Bauboom der Investoren, im Gegenteil: Sie müssen zunehmend um den Erhalt ihrer Lebensgrundlagen kämpfen.

    Die Arbeiter in den Chemieunternehmen und Bergwerken, die lange vor dem Touristenboom gebaut wurden, fürchten um ihre Arbeitsplätze.

    Und die Schäfer, Hüter der Natur in den einsamen Bergregionen im Landesinneren, wehren sich gegen internationale Milchmafia und staatlich geförderte Schlachtprogramme.

    Der Protest richtet sich gegen die Invasoren vom Festland und gegen die Kapitalanleger, die sich mit Bodenschätzen und Luxushotels Gewinne erhoffen, ohne sich Gedanken um die Zerstörung der Natur und die Entfremdung der einheimischen Bevölkerung von ihrer Heimat zu machen.


    Am Mikrofon: Simonetta Dibbern