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Golanhöhen
UNO befreit erste Blauhelmsoldaten

Die Kämpfe an der israelisch-syrischen Grenze auf den Golanhöhen gehen weiter. Den Vereinten Nationen gelang es, einige ihrer eingekesselten philippinischen Soldaten zu befreien. Aus Syrien gibt es darüber hinaus neue Meldungen über Verbrechen der Terrorgruppe IS.

30.08.2014
    UN-Blauhelmsoldaten auf den Golanhöhen.
    UN-Blauhelmsoldaten beobachten auf den Golanhöhen die Einhaltung des Waffenstillstandes zwischen Syrien und Israel. (dpa / picture-alliance / Abaca Abd Rabbo Ammar)
    UNO-Soldaten haben am Samstagabend Dutzende Kameraden aus Kämpfen mit der radikalislamischen Rebellengruppe "Al-Nusra-Front" befreit. Eine Sondereinsatzgruppe der UNDOF-Mission habe eingegriffen, teilten die Vereinten Nationen in New York mit. Die insgesamt 72 Blauhelmsoldaten von den Philippinen seien seit Donnerstag an ihrem Standort eingekesselt gewesen und zuletzt von den bewaffneten Extremisten aus Syrien angegriffen worden. Zu den verbliebenen Soldaten, die noch nicht befreit werden konnten, habe man Funkkontakt, hieß es.
    An einem anderen Standort der UNO auf den Golanhöhen hatte die Al-Nusra-Front zuvor bereits 44 Mitglieder der Beobachtertruppe von den Fidschi-Inseln gefangen. Die Soldaten sollen nach Angaben eines Sprechers der Vereinten Nationen sicher und wohlauf sein. Das habe man aus "sicherer Quelle" erfahren. Ein direkter Kontakt zu ihnen bestehe allerdings nicht.
    Die Blauhelmsoldaten beobachten auf den Golanhöhen seit Jahrzehnten den Waffenstillstand zwischen Israel und Syrien. Bei Kämpfen in der Region zwischen Soldaten der syrischen Armee und den Al-Nusra-Rebellen seien mindestens drei Regimegegner getötet worden, berichtete die syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte.
    300 Frauen verkauft und zwangsverheiratet
    Die Organisation teilte zudem mit, es habe neue Verbrechen der Terror-Gruppe "Islamischer Staat" (IS) gegeben, die in Syrien und im Irak große Gebiete erobert hat. Die Extremisten hätten in den vergangenen Wochen rund 300 gefangene jesidische Frauen und Mädchen aus dem Irak ihren Kämpfern in Syrien überlassen, hieß es. In mindestens 27 Fällen hätten IS-Anhänger die Frauen für 1000 US-Dollar pro Person gekauft, um sie zu heiraten. Die Opfer seien als "Beute aus dem Krieg mit den Ungläubigen" bezeichnet worden.
    Die Terrormiliz hatte Anfang August im Norden des Iraks große Gebiete eingenommen, in denen vor allem Jesiden leben. Rund 200.000 Menschen flohen vor den Extremisten. Nach UNO-Angaben wurden rund 2500 Jesiden entführt.
    Kurden melden Erfolge
    Die nordirakischen Kurden meldeten unterdessen Erfolge gegen den IS. Kurdische Peschmerga-Kämpfer seien in den Ort Sumar eingedrungen, berichtete die irakische Nachrichtenseite Al-Mada. Die heftigen Kämpfe gingen allerdings noch weiter. Die Kurden hatte vor einigen Tagen eine neue Offensive gegen die Extremisten begonnen.