"In der Welt habt ihr Angst"

Von Jörg Taszman · 02.03.2011
Der Regisseur und Produzent Hans W. Geißendörfer ist Erfinder der "Lindenstraße" und Grimme-Preisträger. 1979 war er mit seinem Film "Die gläserne Zelle" für den Oscar nominiert. Auch sein neuestes Werk trägt das Prädikat "wertvoll", was aber nichts heißen will.
Vollkommen missratener deutscher Autorenfilm vom Unfeinsten: Mal übersinnlicher Schuld-und-Sühne Film, dann Beziehungsdrama, Action-Schmarrn und vor allem unfreiwillige Komödie.

Ein Liebespaar, Eva und Jo, auf Heroinentzug hat auf dem Weg nach Neuseeland aus Versehen einen Buchhändler erschlagen. Jo kommt in den Knast. Eva versucht, ihn zu befreien. Da sie sich so innig lieben, kommunizieren sie telepathisch miteinander. So spürt SIE seinen fingierten Selbstmordversuch, weiß immer genau, wie es IHM geht.

Später überfällt Eva noch ein bürgerliches, kinderloses, verkrachtes Pärchen, nimmt dabei einen Altphilologen als Geisel. Dann hilft den beiden Liebsten auch noch Eva‘s Ex-Freund. Kann das gut gehen?

Trotz einer guten Besetzung sind gute Schauspieler bei einem so schlechten Drehbuch eben keine Erfolgsgarantie für intelligentes Unterhaltungskino. Anna Maria Mühe spielt schwach wie nie, Axel Prahl und Hans Zischler spielen sich selbst. Die goldenste Himbeere für schlechtes Schauspiel verdient sich jedoch Max von Thun als heroinabhängiger Jo. Selten tat Grimassieren so weh.

So ist das Werk nur eins: Filmschrott!

Regie: Hans W. Geißendörfer, Deutschland 2009/10, Hauptdarsteller: Anna Maria Mühe, Max von Thun, Johannes Allmeyer, Axel Prahl, Hans Zischler, Länge: 110 Minuten, ab 12 Jahren

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Hans W. Geißendörfer, Regisseur und Produzent
25 Jahre "Lindenstraße"
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