Die Auswahl der Monatsgewinner ist uns auch im zweiten Wettbewerbsmonat nicht leicht gefallen. Zum Motto "Schöne Kinderzeit?!" haben uns viele kreative und bewegende Gedichte erreicht, die ein sehr breites Spektrum von Assoziationen widerspiegeln: Kindliche Freiheit und Sorglosigkeit, (un)erfüllte Kinderwünsche, Kindheitsträume, das Unverständnis vieler Erwachsener Kindern gegenüber bis hin zu den schmerzvollen Schattenseiten mancher Kindheit.
Wir danken allen bisherigen Teilnehmern - und freuen uns bereits jetzt auf die März-Gedichte zum Thema: "Licht und Schatten".
Die fünf Verfasserinnen der Monatsgedichte im Februar erhalten in den nächsten Tagen Post von uns!
Kindheit
Kindheit ist, wie Süßes naschen,
Gummibärchen, Colaflaschen,
Toben schmeckt nach Quark-Nachtisch,
in die Schule geh'n nach Fisch.
Verstecken schmeckt nach Schokolade,
Blinde Kuh nach Marmelade,
Fernseh'n schmeckt nach Erdbeereis,
Pflichten nach Gemüsereis.
Spielzeug schmeckt nach Himbeersahne,
"Schlaf-schön-Küsse" nach Banane,
Lachen schmeckt nach Obstsalat,
erwachsen werden - nach Spinat!
(Julia Frick aus Lambsheim, Johann-Sebastian-Bach-Gymnasium, Jahrgangsstufe 12, Muttersprache Deutsch)
deine tränen
mama
wenn du weinst
gerät die erde
ins wanken
nichts
hebt mich so sehr
aus meinem fundament
wie deine tränen
ich würde gerne
öfter fest
stehen
(Sophia Barthelmes aus Eckersdorf, Markgräfin-Wilhelmine Gymnasium Bayreuth, Jahrgangsstufe 13, Muttersprache Deutsch)
Kinderworte
Leise Gedanken,
Zu schüchtern für den Augenblick,
schicken scheu die ersten Ranken,
An des Tages klares Licht.
In einem Kleid aus handgenähten Worten,
Suchen sie sich ungeschmückt,
den Weg zu des Ohres Pforten,
Für den Augenblick beglückt.
Junge Stimmen suchen sacht,
einen Menschen der sie hört,
Doch sie bleiben ohne Acht,
weil man sich an ihnen stört.
Jugendwahrheiten verblassen,
Niemand der sie an sich bindet,
Sterben auf dem Boden, still, verlassen,
bis sie später jemand findet.
Warum will sie niemand wissen,
weggewischt an jedem Orte
muss die Welt sie lange missen
niemand hört auf Kinderworte.
(Josefine Berkholz aus Berlin, Jugendkunstschule Atrium, Klasse 8, Muttersprache Deutsch)
Heim
Kein Vater-
Land
Keine Wurzeln
Und rüttelt der Sturm an deinen Ästen
Stehst du schutzlos
Keine Mutter-
Sprache
Keine Worte
Und fallen dir die Sterne vom Himmel
Flehst du sprachlos
Schutzlos, sprachlos
Suchst du sehnsüchtig
Trost-
Los! Lauf Heim-
Kind!
Lauf!
(Louise Haslam aus Schweinfurt, Bayernkolleg Schweinfurt, Jahrgangsstufe 12, Muttersprache Englisch/Deutsch)
(Naomi Shamban aus Quickborn, Elsensee-Gymnasium Quickborn, Jahrgangsstufe 12, Muttersprache Englisch)
Wir danken allen bisherigen Teilnehmern - und freuen uns bereits jetzt auf die März-Gedichte zum Thema: "Licht und Schatten".
Die fünf Verfasserinnen der Monatsgedichte im Februar erhalten in den nächsten Tagen Post von uns!
Kindheit
Kindheit ist, wie Süßes naschen,
Gummibärchen, Colaflaschen,
Toben schmeckt nach Quark-Nachtisch,
in die Schule geh'n nach Fisch.
Verstecken schmeckt nach Schokolade,
Blinde Kuh nach Marmelade,
Fernseh'n schmeckt nach Erdbeereis,
Pflichten nach Gemüsereis.
Spielzeug schmeckt nach Himbeersahne,
"Schlaf-schön-Küsse" nach Banane,
Lachen schmeckt nach Obstsalat,
erwachsen werden - nach Spinat!
(Julia Frick aus Lambsheim, Johann-Sebastian-Bach-Gymnasium, Jahrgangsstufe 12, Muttersprache Deutsch)
deine tränen
mama
wenn du weinst
gerät die erde
ins wanken
nichts
hebt mich so sehr
aus meinem fundament
wie deine tränen
ich würde gerne
öfter fest
stehen
(Sophia Barthelmes aus Eckersdorf, Markgräfin-Wilhelmine Gymnasium Bayreuth, Jahrgangsstufe 13, Muttersprache Deutsch)
Kinderworte
Leise Gedanken,
Zu schüchtern für den Augenblick,
schicken scheu die ersten Ranken,
An des Tages klares Licht.
In einem Kleid aus handgenähten Worten,
Suchen sie sich ungeschmückt,
den Weg zu des Ohres Pforten,
Für den Augenblick beglückt.
Junge Stimmen suchen sacht,
einen Menschen der sie hört,
Doch sie bleiben ohne Acht,
weil man sich an ihnen stört.
Jugendwahrheiten verblassen,
Niemand der sie an sich bindet,
Sterben auf dem Boden, still, verlassen,
bis sie später jemand findet.
Warum will sie niemand wissen,
weggewischt an jedem Orte
muss die Welt sie lange missen
niemand hört auf Kinderworte.
(Josefine Berkholz aus Berlin, Jugendkunstschule Atrium, Klasse 8, Muttersprache Deutsch)
Heim
Kein Vater-
Land
Keine Wurzeln
Und rüttelt der Sturm an deinen Ästen
Stehst du schutzlos
Keine Mutter-
Sprache
Keine Worte
Und fallen dir die Sterne vom Himmel
Flehst du sprachlos
Schutzlos, sprachlos
Suchst du sehnsüchtig
Trost-
Los! Lauf Heim-
Kind!
Lauf!
(Louise Haslam aus Schweinfurt, Bayernkolleg Schweinfurt, Jahrgangsstufe 12, Muttersprache Englisch/Deutsch)
(Naomi Shamban aus Quickborn, Elsensee-Gymnasium Quickborn, Jahrgangsstufe 12, Muttersprache Englisch)